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Modelle, Philosophie, Logik: Ein Modell wird erhalten, wenn eine logische Formel durch Einsetzen von Gegenständen anstelle der freien Variablen wahre Aussagen liefert. Ein Problem ist der Ausschluss unintendierter Modelle. Siehe auch Modelltheorie._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Bernulf Kanitscheider über Modelle – Lexikon der Argumente
I 184 Modell/Theorie/Kosmologie/Kanitscheider: Der semantische Träger der Idealisierungen ist das sogenannte Modellobjekt. Keine physikalische Theorie bezieht sich nämlich unmittelbar auf die unbegriffliche Realität! Das Modell der relativistischen Kosmologie ist das der idealen vollkommenen Flüssigkeit. In großräumiger Sicht werden die Galaxien als ein Gas nicht wechselwirkender Teilchen behandelt. Dann sieht man sogar noch von der Teilchenstruktur des Gases ab, um zu einer perfekten idealisierten Flüssigkeit zu kommen. Diese Darstellungsmaterie ist nur mehr durch die Vierergeschwindigkeit uα, die Dichte der Massenenergie ρ und den Druck p gekennzeichnet. Die Geschwindigkeit uα bezieht sich auf einen Beobachter, der relativ zum materialen Substrat ruht, für den also die benachbarten Galaxien keine Bewegung besitzen. Von diesem System wird ebenfalls die Dichte bestimmt. Der kinetische Druck der Galaxien p macht sich dann bemerkbar, wenn die Dichte der kinetischen Energie in die Größenordnung der heute im Universum allein dominierenden Ruhemassendichte der Galaxien gelangt. In Dichte und Druck sind alle Formen von Strahlung eingeschlossen. In der heutigen Bilanz wiegen jedoch weder Materie noch Strahlungsdruck schwer. In der Frühzeit des Universums spielte die Strahlung allerdings wahrscheinlich eine dominante Rolle. Die Auswahl der drei Parameter ist mitnichten logisch notwendig! Es ist die Frage, ob man sich entscheidet, weniger hochsymmetrische Modelle zur Beschreibung zuzulassen. Für unsere extreme Vereinfachung erhalten wir den I 185 Energiespannungstensor: (5) Tαβ = (ρ + p)uαuβ + pgαβ Schreibweise: u. Geschwindigkeit ρ: Dichte p: kinetischer Druck g: Metrik Vom ontologischen Standpunkt ist bemerkenswert, dass in dem Ausdruck für die Materie (rechte Seite) weder die Metrik gαβ auftaucht. Das kann als Indiz gegen das Machsche Prinzip angesehen werden, dass der Tαβ nicht ohne den gαβ formuliert werden kann. Dies spricht aber dafür, dass man in Einsteins Theorie nicht streng zwischen Geometrie und Materie trennen kann! Die ontologische Duplizität wird nur verführerisch durch die kausale Sprechweise suggeriert, wonach die Materieverteilung die Raumstruktur erzeugt. Materie/Kosmos/Einstein/Kanitscheider: im vereinfachten Modell erhält man die statische Verteilung, wo von den 10 Komponenten nur mehr T00 = übrigbleibt, und diese Dichte auch noch von der Zeit unabhängig ist. >Modelltheorie._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Kanitsch I B. Kanitscheider Kosmologie Stuttgart 1991 Kanitsch II B. Kanitscheider Im Innern der Natur Darmstadt 1996 |