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Nichtexistenz, Philosophie: Für die klassische Prädikatenlogik, die Eigenschaften durch Quantifikation zuschreibt in der Form (Ex)(Fx) „Es gibt mindestens ein x, mit der Eigenschaft F“ (kurz „Es gibt mindestens ein F“), ist Nichtexistenz nicht einfach ausdrückbar, da Existenz keine Eigenschaft ist. Die Form „Es gibt mindestens ein x das nicht existiert“ ist widersprüchlich. Siehe auch Existenzprädikat, „Es gibt“, Existenz, Einhorn-Beispiel, Pegasus-Beispiel, Rundes Quadrat, Gottesbeweise._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Richard Montague über Nichtexistenz – Lexikon der Argumente
Hintikka I 103 Nichtexistenz/nicht wohldefiniert/Definierbarkeit/HintikkaVsMontague: Die Montague-Semantik lässt es nicht zu, dass die Frage nach der Existenz oder Nichtexistenz sinnlos sein könnte, weil ein Individuum in einer Welt nicht wohldefiniert ist. ((s) Weil bei Montague der Individuenbereich als konstant angenommen wird). >Mögliche Welten, >Identität zwischen Welten, >Individuenbereich, >Identifikation, vgl. >Gegenstücke, >Gegenstückrelation, >Gegenstücktheorie. Individuenbereich/Lösung/Hintikka: Wir müssen zulassen, dass der Individuenbereich nicht konstant ist. Aber Problem: Quantifikation/Glaubenskontext/Existenz/Wahrheit/Hintikka: im folgenden Beispiel müssen wir Existenz voraussetzen, damit der Satz wahr sein kann: (11) John sucht ein Einhorn und Mary sucht es auch. ((s) Dasselbe Einhorn). >Vgl. >Gedankenobjekte, >Glaubensobjekte. Reichweite/Quantor/Hintikka: in der einzig natürlichen Lesart von (11) muss man annehmen, dass die Reichweite des impliziten Quantors so ist, dass „ein Einhorn“ eine weitere Reichweite hat als „sucht“. >Reichweite, >Quantifikation, >Enge/weite Reichweite. ((s) D.h. dass beide dasselbe Einhorn suchen. Problem: Wie kann man wissen, ob beide Subjekte an dasselbe Individuum glauben?). >Einhorn-Beispiel. I 103 Existenz/W-Frage/Einhorn/Hintikka: Dennoch zeigt das Beispiel (11), dass die Lesart uns nicht dazu verpflichten sollte, die Existenz von Einhörnern anzunehmen. Vgl. >Ontologische Verpflichtung. Nichtexistenz/epistemischer Kontext/intensional/Glauben/Hintikka: Es ist offensichtlich möglich, dass zwei Leute dasselbe Ding suchen können, auch wenn es nicht existiert. Lösung: Wir erlauben, dass wohldefinierte Individuen in einigen Welten nicht existieren. Dazu ist nur eine leichte Modifikation notwendig. Problem: Bei etwas komplexeren Sätzen kommen alle Probleme wider: I 104 Bsp John weiß nicht, ob Einhörner existieren, dennoch sucht er ein Einhorn, weil Mary es sucht. Problem: Hier muss John in der Lage sein, ein spezielles Einhorn wiederzuerkennen (denn sonst wäre der Satz, der „es“ gebraucht, nicht wahr) obwohl er die mögliche Nichtexistenz erwägt. >Anapher, >Index-Wörter, >Indexikalität, >Identifikation. Weltlinie/Hintikka: Um die Montague-Semantik zu erweitern, müssen wir also mehr oder weniger unnatürliche Weltlinien zulassen. >Weltlinien, vgl. >Vierdimensionalismus._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |