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Leben: Leben ist der Zustand, der durch Wachstum, Stoffwechsel, Homöostase, Anpassung, Fortpflanzung und Reaktion auf Reize gekennzeichnet ist. Lebende Organismen bestehen aus Zellen, die die Grundeinheiten des Lebens sind.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Martha Nussbaum über Leben – Lexikon der Argumente

Mause I 200f
Leben/Sen/Nussbaum: Was ein erfülltes Leben ist, wird vom „capability-Ansatz“ (Befähigungsansatz) von Martha Nussbaum und Amartya Sen untersucht.
>Fähigkeiten/Nussbaum
, >Leben/Sen.
NussbaumVsVerteilungsgerechtigkeit/SenVsVerteilungsgerechtigkeit: Mit seinem Fokus auf die praktische Lebensführung übt der Befähigungsansatz Kritik an den klassischen Gerechtigkeitstheorien, die nach der Verteilung von Rechten, Pflichten, Freiheiten, von finanziellen und materiellen Gütern fragen, dabei aber nicht problematisieren, ob und inwieweit Personen von diesen Rechten und finanziellen und materiellen Güter überhaupt Gebrauch machen können. Die Frage ist, ob Personen durch Bildung oder soziale Kompetenzen in der Lage ist, Güter und rechte überhaupt zu nutzen.
Ein gutes Leben wird nicht maßgeblich über finanzielle oder materielle Aspekte definiert. Es geht um gute und bedeutungsvolle Arbeit, Gesundheit, belastbare soziale Beziehungen oder Bildung.(1)
VsSen/VsNussbaum: Der Ansatz von Nussbaum und Sen muss sich mit dem Vorwurf des Essentialismus und des Paternalismus auseinandersetzen. Die Verschiebung des Fokus auf ein gutes und erfülltes Leben birgt die Gefahr, in normative Präskription umzukippen.
Problem: Die Vorstellung eines guten Lebens ist geprägt von einem bestimmten kulturabhängigen Modell, soll aber gleichzeitig überkulturell verbindlich gemacht werden.(2)(3)
SenVsVs/NussbaumVsVs: Vertreter des capability-Ansatzes halten dem entgegen, dass nicht die Funktionsweisen als solche das zu fördernde Gut sind, sondern die instrumentellen und konstitutiven Freiheiten, die die Wahlfreiheit hinsichtlich der Lebensform vergrößern.(4)
>Freiheit.

1. Martha Nussbaum, Gerechtigkeit oder Das gute Leben. Frankfurt a. M. 1999, S 200ff.
2. Christiane Scherer, Das menschliche und das gute menschliche Leben. Martha Nussbaum über Essentialismus und menschliche Fähigkeiten. Deutsche Zeitschrift für Philosophie 41, (5) 1993, S. 905-920.
3. Wolfgang Kersting, Gerechtigkeitstheorien. In Studienbuch Politikwissenschaft, Hrsg. Manfred G. Schmidt, Frieder Wolf und Stefan Wurster, Wiesbaden 2013 S. 131-159.
4. Otto, Hans-Uwe, und Holger Ziegler, Der Capabilities-Ansatz als neue Orientierung in der Erziehungswissenschaft. In Capabilities – Handlungsbefähigung und Verwirklichungschancen in der Erziehungswissenschaft, Hrsg. Hans-Uwe Otto und Holger Ziegler, Wiesbaden 2010, S. 9-13.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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