Philosophie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Platon über Sprache - Lexikon der Argumente

Gadamer I 409
Sprache/Platon/Gadamer: (Die Antike Philosophie hatte für das, was wir Sprache nennen kein Wort.)
Gadamer I 411
GadamerVsPlaton: vor dem wirklichen Verhältnis von Wort und Sache weicht Plato [im Kratylos](1-3) offenkundig zurück. Hier erklärt er die Frage, wie man das Seiende erkennen kann, überhaupt als ein zu Großes, und dort, wo er davon spricht, wo er also die Dialektik in ihrem wahren Wesen beschreibt, wie in dem Exkurs des 7, Briefes(4) ist die Sprachlichkeit nur als ein äußeres Moment von bedenklicher Uneindeutigkeit anvisiert. Sie zählt zu den Vorwandhaftigkeiten (pro-teinomena), die sich vordrängen und die der wahre Dialektiker hinter sich lassen muss, wie den sinnlichen Augenschein der Dinge.
Denken: Das reine Denken der Ideen, die Dianoia, ist als ein Dialog der Seele mit sich selbst stumm (aneu phones).
Logos: Der Logos(5) ist der von solchem Denken ausgehende durch den Mund tönende Strom (rheuma dia tou stomatos meta phthongou). >Sprache und Denken/Platon
.
Gadamer I 412
Jedenfalls lesen wir auch dort, wo Plato auf seine Dialektik vordeutend die Diskussionsebene des „Kratylos“ überschreitet, kein anderes Verhältnis zur Sprache, als (...) : Werkzeug, Abbild und Verfertigung und Beurteilung desselben vom Urbild, den Sachen selbst her.
Erkenntnis: Er hält also, auch wenn er dem Bereich der Worte (onomata) keine selbständige Erkenntnisfunktion zuerkennt, und gerade, indem er die Überschreitung dieses Bereiches fordert, den Fragehorizont ein, in dem sich die Frage nach der „Richtigkeit“ des Namens stellt.
Richtigkeit: Selbst wenn er (etwa im Zusammenhang des 7. Briefes) von einer naturhaften Richtigkeit der Namen nichts wissen will, hält er doch auch dort ein Gleichheits-Verhältnis (homoion) als Maßstab fest: Abbild und Urbild ist eben für ihn das metaphysische Modell,
in dem er überhaupt allen Bezug auf das Noetische denkt. >Wort/Platon, >Richtigkeit/Platon.

1. Krat. 384 d.
2. Krat. 388 c.
3. Krat. 438 d-439 b.
4. VII. Brief 342ff.
5. soph. 263 e, 264 a.
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Saussure I 60
Sprache/Kratylos/Platon: Frage: Verdankt sich die Bedeutung eines Wortes einer naturhaften oder einer gesellschaftlich-sozialen Genese?

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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