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Carnap-Satz: Der Carnap-Satz, der von dem Philosophen Rudolf Carnap vorgeschlagen wurde, ist ein semantischer Satz, der dazu dient, die Bedeutung eines bestimmten Begriffs in einer bestimmten Sprache zu definieren. Er veranschaulicht die logische Struktur eines Begriffs durch seine syntaktische Darstellung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Carnap-Satz – Lexikon der Argumente

I 214
Carnap-Satz/CS/C (T)/Schurz: (Carnap 1963(1), 965) hatte die Idee, den Ramsey-Satz durch folgenden analytischen Satz zu ergänzen: ((s) anderswo: „Carnap Konditional“):

C(T): R(T) > T

Alltagssprachlich/(s): Der Carnapsatz besagt: Wenn der Ramsey-Satz wahr ist (d.h. wenn die theoretischen Entitäten existieren), folgt aus ihm die Theorie.
Carnapsatz/Schurz: Die Bedeutungscharakterisierung der theoretischen Termini, die C(T) liefert, besagt: das n-Tupel von TT (τ1,...τn)
I 215
bezeichnet ein n-Tupel (X1,...Xn) von Entitäten, die die theoretische Behauptung T(X1,...Xn) erfüllt, sofern es ein solches n-Tupel von Entitäten gibt.
Theoretische Termini/Bedeutung/Theorie/Carnap/Schurz: Damit ist die These, dass die Bedeutung von Theoretischen Termini durch die Theorie selbst bestimmt wird, auf ihren logischen Begriff gebracht.
Ramsey-Satz/Carnap-Satz/Schurz: Die Konjunktion der beiden ist L-äquivalent mit der Theorie selbst. D.h.

II- R(T) u C(T) <> T

Carnap Satz/Schurz: C(T) L-impliziert keinen nicht-tautologischen empirischen Satz! D.h.

E(C(T)) = E(0).

Daher ist der Carnapsatz analytisch.

Analytisch/synthetisch/Carnap/Schurz: Damit hat Carnap globale Theorien in einen synthetischen Teil (Ramsey-Satz) und einen analytischen Teil (Carnap-Satz) aufgeteilt. Das ist aber immer noch nicht in Bezug auf die einzelnen Axiome und Theoreme möglich.
>Ramsey-Satz
.
Carnap-Satz: liefert keine Bedeutungscharakterisierung für einzelne Theoretische Termini, sondern nur eine für alle zusammen. Und er liefert nur eine partielle Bedeutungscharakterisierung der Theoretischen Termini.
Definition/Theoretische Termini/Carnap Satz/Schurz: Für eine volle Bedeutungscharakterisierung im Sinn einer expliziten Definition müsste die Extension des Definiendums in allen Möglichen Welten eindeutig durch die Extension der Definiens Begriffe festgelegt sein. Der Carnap-Satz legt die Extension jedoch nur in jenen Möglichen Welten fest, in denen es genau ein n-Tupel von Entitäten (X1,...Xn) gibt, das T(X1,...Xn) erfüllt.
Gibt es mehrere, ist die Referenz mehrdeutig, gibt es gar kein solches n-Tupel, sind die Theoretischen Termini denotationslos. Dann ist die Theorie falsch.
>Theoretische Termini.


1. Carnap, R. (1963) "Carl G. Hempel on Scientific Theories". In: Schilpp, P. A. (ed.) The Philosophy of Rudolf Carnap, La Salle, pp. 958-965.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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