Philosophie Lexikon der Argumente

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Disposition, Philosophie: die Anlage zu einem bestimmten Verhalten, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht eingetreten ist. Problem Aussagen, die Dispositionsausdrücke enthalten, können nicht in ihrem Wahrheitswert bestimmt werden, da das entsprechende Ereignis nicht eingetreten ist. In Klassischer Logik kann sogar geschlossen werden, dass ein Satz, der eine Disposition zuschreibt, trivial wahr ist, solange die entsprechenden Umstände nicht eingetreten sind. Siehe auch Dispositionsausdrücke, Kontrafaktisches Konditional, Gesetzesaussage, Propensitäten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Dispositionen – Lexikon der Argumente

I 102
Dispositionsbegriffe/Disposition/Schurz: Es ist unmöglich, Dispositions Begriffe durch extensionale Definitionen vollständig auf Beobachtungsbegriffe zurückzuführen.
>Beobachtung
, >Beobachtungssätze >Extension, >Extensionalität.
I 103
Carnaps Paradox/Problem: wenn die Umstände gar nicht eintreten, ist die Implikation wegen EFQ wahr.
>EFQ = ex falso quodlibet.
Lösung/Carnap: bilateraler Reduktionssatz: „gegeben, die Umstände sind erfüllt...“
>Reduktion.

Gesetzesartige Implikation/Schreibweise/Schurz: >g:
Soll bloß zufällig eingetretene Umstände ausschließen. Ist äquivalent mit Kontrafaktische Konditionalen.
Lösung für: „Wenn dieser Diamant nie mit Wasser in Berührung kommt, löst er sich in Wasser auf.“
Richtig: Würde er mit Wasser in Berührung kommen, würde er sich auflösen.
Gesetzesartige Implikation/(s): ist intensional.
>Implikation.
Dispositionsbegriff /Schurz: ist ein funktionales Merkmal
Theoretischer Begriff /Schurz: ist ein Strukturmerkmal.
Strukturmerkmal: ist Ursache vieler Dispositionen, aber nicht mit ihnen identisch.
I 104
Semantisch: werden Dispositions-Begriffe durch eine einzige gesetzesartige Regelmäßigkeit (Regularität) definiert.
Theoretische Termini/semantisch: TT äußern sich dagegen in vielen gesetzesartigen Regularitäten.
>Theoretische Termini.
Disposition/Quine: sollte mit verursachender Mikrostruktur identifiziert werden.
>Mikrostruktur.
SchurzVsQuine: Verschiedene Strukturmerkmale können dieselbe Disposition erzeugen. Bsp Angenommen, eine außerirdische wasserlösliche Substanz.
Bsp Elastizität des Metalls ist durch andere Mikrostruktur verursacht als die des Gummis.
Problem: Wasserlöslichkeit von Zucker wäre dann eine andere Wasserlöslichkeit als die der außerirdischen Substanz.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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