Philosophie Lexikon der Argumente

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Realismus, Philosophie: Sammelbegriff für Theorien, die es grundsätzlich für möglich halten, dass wir Erkenntnisse über Gegenstände der Außenwelt erwerben, die von uns als Wahrnehmungssubjekten unabhängig sind. Ein starker Realismus vertritt typischerweise die These dass es sinnvoll sei, selbst über prinzipiell unerkennbare Gegenstände Hypothesen zu erstellen. Siehe auch Metaphysischer Realismus, Interner Realismus, Universalienrealismus, Konstruktivismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Realismus – Lexikon der Argumente

I 211
Realismus/Wissenschaftstheorie/Schurz: zwei Arten:
a) metaphysisch
I 212
b) hypothetisch konstruktiver Realismus: These: Die Frage, ob ein theoretischer Term referiert, kann nicht a priori entschieden werden. Das hängt vom Erfolg des Begriffs in der Erfahrungserkenntnis ab.
Dann konvergiert die realistische Begründungsfrage mit der instrumentalistischen Bedeutungsfrage!
Wunderargument/PutnamVsQuine/PutnamVsUnterbestimmtheit: (pro Realismus): Es wäre ein Wunder, wenn Theorien, die lange empirisch erfolgreich waren, nicht auch realistisch wahr wären.
Unterbestimmtheit/QuineVsPutnam/QuineVsRealismus: These: Es ist immer möglich, zu einer gegebenen Theorie T empirisch äquivalente Theorien T* mit stark unterschiedlichem oder sogar inkompatiblem theoretischen Überbau zu konstruieren, so dass unmöglich T und T* zugleich wahr sein können. Derartige empirisch äquivalente Theorietransformationen sind jedoch immer post hoc.
Wunderargument: (Worrall 1997(1), 153ff, Carrier 2003(2), §4): Das Wunderargument kann nur dann Geltung besitzen, wenn man unter empirischem Erfolg die Fähigkeit versteht, qualitativ neue Voraussagen zu machen.
CarrierVsQuine/WorrallVsQuine//Schurz: keine post hoc konstruierte Theorie T* hat das jemals gekonnt.
>Theoretische Termini/Schurz.

1. Worral, J. (1997). "Structural Realism: The Best of Both Worlds?". In: Papineau, D. (ed., 1997) 139-165.
2. Carrier, M. (2003). "Experimental Success and the Revelation of Reality: The Miracle Argument for Scientific Realism", In: P. Blanchard et al (eds), Science, Society and Reality. Heidelberg: Springer.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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