Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Erklärung: Das Aufstellen einer Aussage über ein zuvor durch eine davon abweichende Aussage beschriebenes Ereignis, Zustand, Veränderung, oder Handlung. Die Erklärung wird oft Umstände, Vorgeschichte, logische Prämissen, Ursachen und Kausalität einzubeziehen versuchen. Siehe auch Beschreibung, Aussagen, Theorien, Verstehen, Buchstäbliche Wahrheit, Beste Erklärung, Kausalität, Ursachen, Verursachung, Vollständigkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Scriven über Erklärungen – Lexikon der Argumente

Wright I 156
Erklärung/Scriven/Wright, G. H.: Die Argumente von Scriven und Dray sind verwand mit meiner Kritik des Schemas, Scriven gebraucht die gelungene Wendung, dass Hempels Ansatz „den Einzelfall aus der Hand gibt“. (Scriven, S. 467).
Scriven: Ein Ereignis kann sich innerhalb eines Geflechts von statistischen Gesetzen frei bewegen, wird jedoch innerhalb des „normic network“ lokalisiert und durch diese Lokalisierung erklärt. (Scriven, S.(1) 467).
>Ereignisse
, >Statistik, >Gesetze.
- - -
Schurz I 229
Erklärung/Selbsterklärung/Scriven: (Scriven 1959a(1), 468 469): Problem: Es kommt oft vor, dass wir einen Effekt E mit einem Realgrund A erklären, aber unser einziger Glaubensgrund dafür ist, dass wir den Effekt beobachtet haben.
>Kausalerklärung, >Wirkung, >Ursache.
„Selbstbestätigende Erklärung/Selbstbestätigung/Selbstrechtfertigung/ Hempel: (1965(2),372): Bsp Rotverschiebung: wird durch die Expansion des Universum erklärt, aber der einzige Grund, die Hypothese von der Expansion für bestätigt zu halten, ist die Rotverschiebung selbst. ((s) Keine „Seitenperspektive“).
Lösung/Schurz: Eine deduktiv nomologische Begründung muss eine prognostische Funktion haben. Es muss im Wissen W eine Menge von Evidenzen geben, die das Antezedens bestätigen, ohne das Ereignis logisch zu implizieren. Diese Forderung wird im Bsp Rotverschiebung verletzt.
>Rotverschiebung.
Chaos/Erklärung/Schurz: Es lässt sich nicht voraussagen, wann die Lawine abgeht, aber wenn sie abgegangen ist, lässt sich genau erklären, dass es eine Verminderung der Reibung gab. ((s) post hoc, post festum).
I 230
Relevanz/Erklärung: Lösung für das Problem der Irrelevanz: „Irreduzible Repräsentation“ (ohne redundante Elemente). Auch jede Gesetzesprämisse muss die Relevanzbedingung erfüllen.
>Relevanz.
Gesetz/Erklärung/Schurz/(s): Wenn ein Gesetz zur Erklärung gebraucht wird, steht es in der Prämisse.

1. Scriven, M. (1959a). Truisms as Grounds for Historical Explanations. IN: P. Gardiner (ed.) Theories of History, New York, The Free Press.
2. Hempel, C. (1965). Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science, New York: Free Press.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WrightCr I
Crispin Wright
Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001

WrightCr II
Crispin Wright
"Language-Mastery and Sorites Paradox"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

WrightGH I
Georg Henrik von Wright
Erklären und Verstehen Hamburg 2008

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z