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Willensfreiheit: Alltagssprachlich formuliert ist der Freie Wille die Fähigkeit eines Subjekts, unter Alternativen wählen zu können. Siehe auch Libet-Experimente, Freiheit, Subjekt, Individuum, Determinismus, Handlungen Autonomie, Kompatibilismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Augustinus über Willensfreiheit - Lexikon der Argumente

Höffe I 101
Willensfreiheit/Verantwortung/Augustinus/Höffe: [Der]«theologisch-ethische Augustinismus» schränkt die menschliche Eigenverantwortung in sittlicher Hinsicht empfindlich ein.
Höffe I 102
Denn im Gegensatz zum antiken, «heidnischen» Eudaimonismus verdanke der Mensch sein Glück bzw. Heil letztlich nicht eigener Leistung, sondern einem freien Geschenk Gottes, der Gnade.
AugustinusVsPelagius: Augustinus lehnt sowohl die Ansicht des aus Irland stammenden Theologen Pelagius (um 400 n. Chr.) ab, der Mensch könne dank eines autonomen Willens sich frei für das Gute entscheiden, als auch
AugustinusVsManichäismus: die Gegenbehauptung der Manichäer, nach der der Mensch rundum unfrei sei.
Akrasia/Willensschwäche/Freiheit: Nach Augustinus ist der Mensch lediglich frei, das Gute zu wollen; aufgrund der Erbsünde, einer Art «angeborener Willensschwäche», fehlt ihm aber die Freiheit, das Gute zu vollbringen.
Höffe I 102
In früheren Werken betont [Augustinus] eine Eigenleistung, der zufolge man, wie schon Paulus betont(1), in einem Akt des Glaubens der Gnade Gottes frei zustimmen muss. Später bindet er selbst den Entschluss zu glauben, das Glauben-Wollen, an die Gnade Gottes.
Höffe: In dieser Ansicht wird die letzte Instanz der menschlichen Freiheit, die Willensfreiheit, vielleicht nicht aufgehoben, gewiss aber minimiert. >Erkenntnis/Augustinus.


1. Römer 3,28


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Augustinus

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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