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Strukturalismus: Der Strukturalismus in der Philosophie ist ein Ansatz, bei dem Phänomene durch die Untersuchung ihrer zugrunde liegenden Strukturen und Organisationsprinzipien analysiert werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen den Elementen und nicht auf ihren individuellen Eigenschaften, um grundlegende Muster und Prinzipien aufzudecken. Strukturalisten glauben, dass diese Strukturen in allen Aspekten der menschlichen Erfahrung zu finden sind, von der Sprache über die Kultur bis zur Gesellschaft. Siehe auch F. de Saussure, Cl. Lévi-Strauss, M. Foucault.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Strukturalismus – Lexikon der Argumente

II 9ff
Strukturalismus/Foucault: dass man gewisse Probleme woanders wiederfindet, z. B. der Ethnologie, Linguistik, Ökonomie, kann man kann man will, Strukturalismus nennen. Sie sind aber nicht von einem Gebiet in das andere importiert worden, sondern haben ihren Ursprung im Feld der Geschichte selbst.

Alte Sicht: das Subjekt hatte eine Stifterfunktion. Ihr Korrelat: die kontinuierliche Geschichte als Garantie, dass alles was dem Subjekt entgangen ist, ihm wiedergegeben werden kann. Die Zeit wird als Totalisierung begriffen und die Revolutionen sind darin stets nur Bewusstwerdungen.
Was man nun beweint, ist nicht so sehr das Verschwinden der Geschichte, sondern das ihrer Form. Man bemerkt sogar, dass Marx oder Nietzsche nicht die Sicherheit dessen garantieren, was man ihnen anvertraut hatte.
FoucaultVsAnthropologismus: es geht nicht um Idealtypen, Weltanschauungen, kulturelle Totalitäten, Epochen, die jeweils auf den Menschen bezogen sind. (II 28).
II 9ff
Archäologie/Foucault: dieses Buch fragt nicht nach der Struktur, sondern nach dem Feld, in dem sich die Fragen nach dem menschlichen Sein, den Bewusstsein, dem Ursprung und dem Subjekt manifestieren, überkreuzen und spezifizieren. Aber zweifellos hätte man nicht unrecht, wenn man sagte, dass sich auch da das Problem der Struktur stellt.
>Archäologie/Foucault.
II 283f
Strukturalismus/Foucault: ich habe das Unterfangen nicht über seine legitimen Grenzen hinausführen wollen. In »die Ordnung der Dinge« habe ich den Terminus Struktur nicht ein einziges Mal gebraucht.
Strukturalismus: Denkbild: unser Spiel von Deplazierungen und Unterschätzungen wendet sich schräg an alle jenen Formen von Strukturalismus, die man durchaus tolerieren muss.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

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