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Zeitumkehr: Zeitumkehr ist ein theoretisches Konzept, das besagt, dass die Gesetze der Physik unverändert bleiben könnten, wenn die Richtung der Zeit umgekehrt wird. Siehe auch Symmetrien, Gesetze, Naturgesetze, Asymmetrie, Zeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hennig Genz über Zeitumkehr – Lexikon der Argumente

II 254
Zeitumkehrsymmetrisch/Genz: Bsp „Einfallswinkel = Ausfallswinkel“ ist dagegen zeitumkehrsymmetrisch, d.h. man würde nicht feststellen können, ob ein Film mit Billardkugeln rückwärts abläuft.
II 255
Reflexion/Zeitumkehr/Genz: Für alle Reflexionsprozesse gilt dasselbe, vorwärts wie rückwärts deterministische n.
II 256
Gälte ein Gesetz „Ausfallswinkel = halber Einfallswinkel“, hätten wir keine Zeitumkehrsymmetrie und wir könnten einen rückwärts laufenden Film erkennen.
>Symmetrien
.
II 256
Zeitumkehrinvariant/Genz: Bsp Newtons Gesetze für die Planetenbewegung: Die Richtungen in denen die Planeten sich bewegen, könnten umgekehrt werden. Daher wäre ein rückwärts ablaufender Film auch nicht erkennbar.
>Gesetze/Newton.
Quantenmechanik/nicht zeitumkehrinvariant/Genz: Die Gesetze für die Elementarteilchen sind in einer Richtung ausgezeichnet.
>Quantenmechanik.
II 259
In den letzten 200 Jahren ist die Erde 4 Stunden nachgegangen, wollte man eine Sonnenfinsternis berechnen. Irgendwann wird der Mond für die Erde am Himmel stillstehen.
Pointe: In einem rückwärts laufenden Film würden die Gezeiten umgekehrt bewirken, dass sich die Erde schneller dreht statt langsamer! Damit sind die Zeitrichtungen unterscheidbar geworden. Und zwar durch den Vergleich der beiden Abläufe .
Pointe: Von ihnen können wir aber nicht ablesen, welches der wirkliche und welches der manipulierte ist.
Gezeiten: Die Gesetze der Gezeiten können keine fundamentalen sein wie die für die K-Mesonen. Denn sie beziehen den Ursprung der Verformungen nicht ein. Sie sind nicht zeitumkehrsymmetrisch.
>Gezeitenkraft.
Zeitumkehrsymmetrisch: sind fundamentale Gesetze über die Zusammenstöße von Molekülen.
Zeitumkehrsymmetrie/Problem: Wie können symmetrische Naturgesetze zu Abläufen führen, die selbst nicht symmetrisch sind?
Asymmetrie/Genz: Für sie sind nicht die Gesetze, sondern die Anfangsbedingungen bzw. die Umstände verantwortlich.
Ordnung/Gesetz/Genz: Das allem übergeordnete Gesetz ist in solchen Fällen, dass die Ordnung nicht zunehmen kann.
>Ordnung.
II 258
Asymmetrie/Zeitumkehr/Genz: Asymmetrie ist in makroskopischen Gezeiten viel deutlicher als im mikroskopischen (K-Mesonen).
>Asymmetrie.
Gezeiten: Das Gesetz, dass die Erddrehung langsamer wird, ist vorwärts deterministisch, aber nicht rückwärts! Bsp Weil man aus dem Stillstand nicht sagen kann, vor wie langer Zeit die Drehung zur Ruhe gekommen ist. Es gibt viele Möglichkeiten, wie sie zum Stillstand gekommen ist, aber nur eine, weiter zu ruhen. Aus der Beobachtung des Stillstands kann auch nicht auf die Richtung der Zeit geschlossen werden.
>Gezeitenkraft.
II 260
Dabei ist nicht die absolute Drehung gemeint, die sich durch Fliehkräfte bemerkbar macht, sondern relativ zum Mond.
Reibung/Genz: Reibung führt zur Zeitumkehrasymmetrie. (Wenn bis zum Stillstand gebremst wird). Dann sehen wir im rückwärts laufenden Film einen Ablauf, den die Naturgesetze verbieten.
II 261
Statistische Schwankung/Genz: Die statistische Schwankung zeichnet keine Zeitrichtung aus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gz I
H. Genz
Gedankenexperimente Weinheim 1999

Gz II
Henning Genz
Wie die Naturgesetze Wirklichkeit schaffen. Über Physik und Realität München 2002

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