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Mythos: Ein Mythos ist eine traditionelle Geschichte, die einen Glauben über die Welt oder die Natur der menschlichen Existenz verkörpert. Mythen befassen sich oft mit den Ursprüngen des Universums, der Erschaffung der Menschheit und der Beziehung zwischen Menschen und Göttern.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Mythos – Lexikon der Argumente

III 81
Mythen/Mythische Weltdeutung//Mythos/mythisch geprägte Kultur/Lebensformen/Habermas: Wir haben es hier mit einer Verwechslung zwischen internen Sinn- und externen Sachzusammenhängen zu tun.
>Außen/innen
, >Perspektive, >Beschreibungsebenen, >Stufen/Ebenen, >Sachverhalte, >Realität, >Theorie.
Interne Beziehungen bestehen zwischen symbolischen Ausdrücken, externe Beziehungen zwischen Entitäten, die in der Welt vorkommen.
>Welt/Denken, >Tatsachen, >Begriffe, >Symbole, >Sprache.
In diesem Sinn gilt die logische Beziehung zwischen Grund und Folge als intern, die kausale Beziehung zwischen Ursache und Wirkung als extern.
>Gründe, >Begründung, >Kausalität, >Grund/Ursache.
III 83
Aber nur vor dem Hintergrund einer objektiven Welt und gemessen an kritisierbaren Wahrheits- und Erfolgsansprüchen können Meinungen als systematisch falsch, Handlungsabsichten als systematisch aussichtslos, könnten Gedanken als Fantasien, als bloße Einbildungen erscheinen.
>Geltungsansprüche.
III 108
Mythos/Mythen/Habermas: In mythischen Weltbildern als Interpretationshintergrund einer Lebenswelt in einer sozialen Gruppe ist den einzelnen Angehörigen die Last der Interpretation ebenso abgenommen wie die Chance, selber ein kritisierbares Einverständnis herbeizuführen.
>Hintergrund.
In mythischen Weltbildern wird das sprachliche Weltbild als Weltordnung reifiziert und kann nicht als kritisierbares Deutungssystem durchschaut werden.
>Kritik/Habermas, >Sprache/Habermas.
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IV 280
Mythen/Habermas: Während mythische Erzählungen eine rituelle Praxis auslegen und verständlich machen, aber selber ein Bestandteil dieser Praxis sind, haben die religiösen und metaphysischen Weltbilder prophetischen Ursprungs die Form intellektuell bearbeitbarer Lehren, die eine existierende Herrschaftsordnung im Rahmen der von ihnen explizierten Weltordnung erklären und rechtfertigen. (1)
>Fundierung, >Letztbegründung, >Religion.


1. S.N.Eisenstadt Cultural Traditions and Political Dynamics: the Origins and Modes of Ideological Politics, Brit. J. Soc, 32, 1981, p. 155ff.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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