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Nomos: Ausdruck der griechischen Antike für Bräuche und Konventionen sowie Gesetze, die nicht durch eine Volksversammlung beschlossen wurden. Siehe auch Naturrecht, Recht, Gesetze. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Aristoteles über Nomos - Lexikon der Argumente
Gadamer I 435 Nomos/Konvention/Aristoteles/Gadamer: Das Übereingekommensein in der sprachlichen Verwendung von Lauten und Zeichen ist nur ein Ausdruck jener grundlegenden Übereinkunft in dem, was als gut und recht gilt. Vgl. >Denken und Sprache/Aristoteles. Nun haben zwar die Griechen das, was als gut und recht gilt, also das, was sie die Nomoi nannten, gern als die Satzung und Leistung göttlicher Männer verstanden. Gadamer I 436 Aber für Aristoteles charakterisiert auch dieser Ursprung des Nomos mehr seine Geltung als seine eigentliche Entstehung. Das soll nicht heißen, dass Aristoteles die religiöse Überlieferung nicht mehr anerkennt, sondern, dass diese wie jede Frage nach der Entstehung für ihn ein Weg zur Erkenntnis des Seins und Geltens ist. Die Übereinkunft, von der Aristoteles im Hinblick auf die Sprache spricht, charakterisiert also die Seinsweise der Sprache und sagt nichts über ihre Entstehung. Begriffe/Aristoteles: Das lässt sich auch durch die Erinnerung an die Epagoge-Analyse belegen.(1) Dort hatte Aristoteles (...) auf die geistreichste Weise offen gelassen, wie es eigentlich zur Bildung von Allgemeinbegriffen kommt. Wir erkennen jetzt, dass er damit dem Umstand Rechnung trägt, dass die natürliche Begriffsbildung der Sprache immer schon im Gang ist. >Begriffe/Aristoteles. 1. An. Post. B 19. - - - Gaus I 313 Nomos/Aristoteles/Keyt/Miller: Aristoteles' Analyse der Natur führt zu einer komplexen Behandlung der Antithese zwischen Physis und Nomos. Nomos/Keyt/Miller: Nomos (Gesetz) ist 'eine Art Ordnung', indem es das menschliche Verhalten durch seine Gebote und Verbote organisiert (Pol. V 1.4.1326a29-30). Das Recht ist ein Produkt der menschlichen Vernunft (Rechtswissenschaft) und steht daher dem "Natürlichen" im Sinne dessen, was eine natürliche, wirksame Ursache hat, entgegen (siehe EN V .7.1134b18-1135a4). Aber Aristoteles impliziert, dass das Recht "natürlich" sein kann (und sollte) in dem Sinne, dass es eine natürliche Endursache hat, d.h. dass es natürliche menschliche Ziele fördert (siehe Pol. I.2.1253a29-39). Nur in der Rhetorik erörtert Aristoteles das Naturrecht ausdrücklich (I.10.1368b7-9, 13.1373b2-18 und 15.1375a25-b26). Wie sich diese Diskussion zu seiner Diskussion über die natürliche Gerechtigkeit in der Ethik und Politik verhält, ist unklar. Dies hat zu einer Kontroverse darüber geführt, ob Aristoteles "der Vater des Naturrechts" ist (zur Kontroverse siehe Shellens, 1959(1); Miller, 1991(2); Burns, 1998(3)). >Zwang/Aristoteles; vgl. >Persuasion/Aristoteles, >Natur/Aristoteles, >Naturgesetze/Aristoteles, Vgl. >Naturgesetze/Philsophische Theorien. Pol: Aristoteles Politik EN: Aristoteles Nikomachische Ethik 1. Shellens, M. Salomon (1959) 'Aristotle on natural law'. Natural Law Forum, 4: 72-100. 2. Miller, Fred D. (1991) 'Aristotle on natural law and justice'. In David Keyt and Fred D. Miller, HRsg., A Companion to Aristotle's Politics. Oxford: Blackwell. 3. Burns, Tony (1998) 'Aristotle and natural law'. History of Political Thought, 19: 142-66. Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |