Psychologie Lexikon der Argumente

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Denken: Denken ist ein kognitiver Prozess, der geistige Aktivitäten wie Argumentation, Problemlösung, Entscheidungsfindung, Vorstellungskraft und Begriffsbildung umfasst. Diese Operationen ermöglichen es dem Einzelnen ermöglichen, Informationen zu verarbeiten, seinen Erfahrungen einen Sinn zu geben und mit der Welt um ihn herum zu interagieren.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hannah Arendt über Denken – Lexikon der Argumente

Brocker I 356
Denken/Arendt: These: Dem Tun des Menschen in der Moderne (Siehe Moderne/Arendt
) entspricht ein neuer Typus des Denkens. Das wissenschaftliche Abstrahieren tritt zunehmend an die Stelle des mitteilenden und urteilenden Denkens und Sprechens (1). Die Philosophie ist dieser Entwicklung insofern zum Opfer gefallen, als sie sich von der Welt abgewandt und dem abstrahierenden Denken zugewandt hat. Einst Dienerin der Theologie und Königin der Wissenschaften, ist sie zum Anhängsel von Technik und Wissenschaft geworden. Philosophen würden den Gang der Welt nur noch post festum erklären (2).
Brocker I 362
Die gemeinsame Verständigung über das Wohl des Gemeinwesens ist hinter das tätige Leben (Arbeiten und Herstellen) zurückgetreten. Fortan sei das Denken ständig in Beweisnot, anwendbar und nützlich sein zu müssen. Daraus entstünde ein unlösbares Dilemma: Gemeinsame Sinnstiftung ergibt sich nicht aus den automatischen Abläufen von Arbeiten und Herstellen. Wenn aber Arbeiten (und Herstellen) zur einzigen Sinn- und Legitimationsstiftung im Leben der Einzelnen und in der Gesellschaft erklärt werden, dann fehlt jene über das Leben hinausgehende Dimension des Gemeinsamen in Freiheit.


1. Hannah Arendt, The Human Condition, Chicago 1958. Dt.: Hannah Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben, München/Zürich 61989 (zuerst 1960), S. 10f.
2.Ebenda S. 286f.

Antonia Grunenberg, „Hannah Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Arendt I
H. Arendt
Crises of the Republic: Lying in Politics. Civil Disobedience. On Violence. Thoughts on Politics and Revolution Boston 1972

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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