Psychologie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Kunst: Nach traditioneller Auffassung ist die Kunst ein sozialer Bereich, der nicht unmittelbar auf die Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen ausgerichtet ist. Aus diesem Grund eröffnet sie eine gewisse Freiheit und Möglichkeit der Erkenntnis. In der Moderne hat sich die Vorstellung von der Entäußerung der Kunst angesichts einer weitgehenden Durchorganisation von immer mehr Lebensbereichen weiterentwickelt. Diese Entwicklung kann zu einem immer verschlosseneren Verständnis ("Hermetik") führen. Siehe auch Ästhetik, Kunstwerke, Kritik, Gesellschaft, Geschichte, Aufklärung, Anerkennung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Max Weber über Kunst – Lexikon der Argumente
Habermas III 229 Kunst/Max Weber/Habermas: Nicht nur die Wissenschaft, auch die autonome Kunst rechnet Weber zu den Erscheinungsformen der kulturellen Rationalisierung. >Rationalisierung. Die künstlerisch stilisierten Ausdrucksmuster verselbständigen sich mit den Bedingungen der zunächst höfisch-mäzenatischen, später bürgerlich-kapitalistischen Kunstproduktion: „Die Kunst konstituiert sich nun als ein Kosmos immer bewusster erfasster selbständiger Eigenwerte.“(1) >Kunstwerke, >Künstler, >Autonomie, >Wertsphären. Habermas: Weber konzentriert sich freilich nicht in erster Linie auf den Kunstbetrieb und Kunstkritik, sondern auf III 230 die Effekte, die eine bewusste Erfassung ästhetischer Eigenwerte für die Techniken der Kunstproduktion hat. >Ästhetik, >Gesellschaft. III 231 Die Kunstentwicklung spielt aber für Weber für die soziologische Erklärung der gesellschaftlichen Rationalisierung so wenig eine Rolle wie die Wissenschaftsgeschichte. Die Kunst kann diese Prozesse nicht einmal, wie eine zur Produktivkraft gewordene Wissenschaft, beschleunigen. III 251 Fortschritt/Kunst/Weber/Habermas: Weber betont, „dass die Verwendung einer bestimmten, noch so ‚fortgeschrittenen‘ Technik über den ästhetische Wert des Kunstwerks nicht das geringste besagt.“(2) >Technologie, >Fortschritt. 1. M. Weber, Gesammelte Ausätze zur Religionssoziologie, Bd. I. 1963, S. 555. 2. M. Weber Methodologische Schriften, Hrsg. v. J. Winckelmann, Frankfurt 1968_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Weber I M. Weber Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus München 2013 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |