Psychologie Lexikon der Argumente

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Hegel: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 - 1831) war ein deutscher Philosoph und einer der einflussreichsten Vertreter des deutschen Idealismus und der Philosophie des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Hauptwerken gehören die Phänomenologie des Geistes (1807), die Wissenschaft der Logik (1812, 1816), die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817) und Grundlinien der Philosophie des Rechts (1821). Siehe auch Idealismus, Dialektik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Hegel – Lexikon der Argumente

I 349
Hegel/Dialektik/Gadamer: Die Kritik, die gegen [die] Philosophie der absoluten Vernunft von den
mannigfachsten Positionen aus durch die Kritiker Hegels geübt worden ist, kann sich vor der Konsequenz der totalen dialektischen Selbstvermittlung, wie sie Hegel insbesondere in seiner Phänomenologie, der Wissenschaft vom erscheinenden Wissen, beschrieben hat, nicht behaupten.
Vgl. >Reflexion/Hegel
.
VsHegel/Gadamer: Dass der andere nicht als das vom reinen Selbstbewusstsein umfasste Andere meiner selbst, sondern als der andere, als Du, erfahren werden müsse, dieser Prototyp aller Einwände gegen die Unendlichkeit der Hegelschen Dialektik, trifft ihn nicht im Ernst.
Siehe als Beispiel: >Anerkennung/Hegel.
HegelVsVs/Gadamer: Die Polemik gegen den absoluten Denker ist selber ohne Position. Der archimedische Punkt, die Hegelsche Philosophie aus den Angeln zu heben, kann in der Reflexion nie gefunden werden.
>Absolutheit/Hegel.
Das gerade macht die formale Qualität der Reflexionsphilosophie aus, dass es keine Position geben kann, die nicht in die Reflexionsbewegung des zu sich selbst kommenden Bewusstseins einbezogen ist.
Das Pochen auf die Unmittelbarkeit - sei es die der leiblichen Natur, sei es die des Ansprüche stellenden Du, sei es die der undurchdringlichen Tatsächlichkeit des geschichtlichen Zufalls oder die der Realität der Produktionsverhältnisse - hat sich immer schon selbst widerlegt, sofern es selber kein unmittelbares Verhalten, sondern ein reflektierendes Tun ist.

I 375
Hegel/Dialektik/Gadamer: Die Ursprünglichkeit des Gesprächs als des Bezugs von Frage und Antwort zeigt sich aber selbst noch in einem so extremen Fall, wie ihn die Hegelsche Dialektik als philosophische Methode darstellt. Die Totalität der Gedankenbestimmungen zu entfalten, wie es das Anliegen von Hegels Logik war, ist gleichsam der Versuch, im großen Monolog der neuzeitlichen „Methode“ das Sinnkontinuum zu umgreifen, dessen je partikulare Realisierung das Gespräch der Sprechenden leistet. Wenn Hegel sich die Aufgabe stellt, die abstrakten Gedankenbestimmungen zu verflüssigen und zu begeisten (sic), so heißt das, die Logik in die Vollzugsform der Sprache, den Begriff in die Sinnkraft des Wortes, das fragt und antwortet, zurückzuschmelzen – eine noch im Misslingen großartige Erinnerung an das, was Dialektik eigentlich war und ist. Hegels Dialektik ist ein Monolog des Denkens, der vorgängig leisten möchte, was in jedem echten Gespräch nach und nach reift.
>Dialektik, >Dialektik/Hegel, >G.W.F. Hegel.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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