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Verteilungsgerechtigkeit: Verteilungsgerechtigkeit ist die faire Verteilung von Gütern, Dienstleistungen und Chancen in einer Gesellschaft. Einige Theorien konzentrieren sich auf die Gleichheit, was bedeutet, dass jeder einen gleichen Anteil an den Ressourcen erhalten sollte. Andere konzentrieren sich auf die Bedürftigkeit, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten brauchen. Wieder andere konzentrieren sich auf das Leistungsprinzip, was bedeutet, dass die Ressourcen an diejenigen verteilt werden sollten, die sie am meisten verdienen. Siehe auch Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Gesellschaft, Ungleichheit, Chancengleichheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Verteilungsgerechtigkeit – Lexikon der Argumente

I 274
Verteilungsgerechtigkeit/Rawls: These: Nur durch Gestaltung von Märkten kann das Problem der gerechten Verteilung als ein Fall von reiner Verfahrensgerechtigkeit gelöst werden. Dadurch bewahren wir auch Effizienz und die wichtige Freiheit der individuellen Berufswahl.
>Gerechtigkeit
, >Märkte.
I 275
Institutionen: Wir brauchen ein geeignetes Sozialsystem um Verteilungsgerechtigkeit zu sichern, egal, wie sich historische Zufälligkeiten herausstellen. Zu den grundlegenden Institutionen, die dafür erforderlich sind, gehören eine Verfassung, die gleiche Bürgerrechte garantiert, Bewusstseins- und Gedankenfreiheit, politische Freiheit, ein gerechtes Wahlsystem sowie gerechte Gesetzgebung, faire Chancengleichheit und freie Berufswahl.
>Freiheit, >Freiheit/Rawls, >Institutionen, >Chancengleichheit.
Die Regierung muss zusätzlich eine Unterstützung der sozial Schwachen und im Krankheitsfall sicherstellen. Die Institutionen, die dies garantieren sollen, können wir in vier Zweige einteilen(1).
I 276
1. Zuweisung: hier muss das Preissystem kompetitiv gehalten werden. Problem: Effizienz. Das Zuweisungssystem hat es mit Steuern und Subventionen zu tun, um bei Marktabweichungen korrigieren zu können.
2. Stabilisierung: dieser Zweig ist um Vollbeschäftigung in dem Sinne bemüht, dass jeder den von ihm gewünschten Beruf ergreifen kann und die Wirtschaftsentfaltung effektiv ist. Die beiden ersten Zweige sichern zusammen die Effizienz der Marktökonomie.
>Effizienz/Rawls.
3. Transfer: Hier geht es um soziale Absicherung (social minimum). Hier müssen Bedürfnisse berücksichtigt und eingeordnet werden.
>Soziale Mindeststandards.
Problem: Ein kompetitives System von Marktpreisen gibt hier keine Orientierung. Das führt zu einer Arbeitsteilung zwischen Teilen des Sozialsystems.
I 277
4. Verteilung: Die Institutionen zur Ermöglichung von Verteilungsgerechtigkeit sind Steuergesetzgebung und Eigentumsordnung.
1. Eine gleichmäßige Verteilung von Besitz ist anscheinend eine notwendige Bedingung für die Aufrechterhaltung gleicher Freiheiten.
I 278
Ungleichheit: Die Ungleichheit von ererbten Gütern ist nicht inhärent schlechter als die von Intelligenz. Es geht darum, dass alle Ungleichheiten durch das Differenzprinzip behandelt werden, sodass sie letztlich den Schwächsten zugutekommen.
>Differenzprinzip/Rawls.
2. Steuergesetzgebung, die dem Staat Einnahmen für die Gewährleistung öffentlicher Güter verschafft.
I 279
Die Einzelheiten der Ausgestaltung sind Sache der politischen Theorie und nicht der Theorie der Gerechtigkeit.
>Besteuerung.

1. Siehe R. A. Musgrave, The Theory of Public Finance, New York, 1959, Kap. I.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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