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Staat: In der politischen Theorie ist der Staat eine zentralisierte politische Organisation mit Autorität über ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte Bevölkerung. Er setzt Gesetze durch, hält die Ordnung aufrecht und übt die Regierungsgewalt durch verschiedene Institutionen aus. Siehe auch Gesellschaft, Nationen, Herrschaft, Institutionen, Macht, Recht, Gesetze, Rechte, Rechtsprechung, Gesetzgebung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Republikanismus über Staat - Lexikon der Argumente

Gaus I 170
Staat/Republikanismus/Dagger: Eine umsichtige Republik wird (...) eine kleine Republik sein. Das jedenfalls war die Schlussfolgerung - oder Vermutung - vieler Republikaner im Laufe der Jahrhunderte. Montesquieu: In einer großen Republik", erklärte Montesquieu in "Der Geist der Gesetze", "wird das Gemeinwohl tausend Überlegungen geopfert; es ist den Ausnahmen untergeordnet; es hängt von Zufällen ab. In einer kleinen Republik ist das Gemeinwohl besser empfunden, besser bekannt, liegt näher bei jedem Bürger; Missbräuche sind weniger umfangreich und folglich weniger geschützt" (1989(1): 124 Book VIII, Kap. 161).
Vereinigte Staaten/Dagger: Im späten achtzehnten Jahrhundert war diese Ansicht so weit verbreitet, dass die amerikanischen Autoren des Föderalismus es für notwendig hielten, darauf hinzuweisen, dass Montesquieu auch die Möglichkeit einer "föderalen" oder "konföderalen" Republik (Federalist 9)(2) zugelassen hatte. Schon damals drehte sich die Debatte über die vorgeschlagene Verfassung oft um die Frage, ob die Vereinigten Staaten eine "föderale" oder eine "zusammengesetzte" Republik werden würden - d.h. eine Republik, die 13 oder mehr kleinere Republiken umfasst - oder ob sie eine "konsolidierte" Republik werden würden, die ihren republikanischen Charakter nicht lange bewahren konnte.
Vs: Einige Gelehrte haben Meinungsverschiedenheiten über die richtige Größe einer Republik als einen Weg aufgefasst, auf dem die modernen Republikaner vom Weg des klassischen Republikanismus abgewichen sind. Nach dieser Ansicht (Pangle, 1988(3); Rahe, 1992(4); Zuckert, 1994(5)) sahen die wirklich klassischen Republikaner des alten Griechenlands bürgerliche Tugend als wünschenswert an, weil sie die Polis, in der die höchsten Tugenden kultiviert werden konnten, schützte und bewahrte (....).
VsVs: Im Gegensatz dazu sind moderne Republikaner, die von Machiavelli abstammen, bereit, eine repräsentative Regierung und große Gemeinwesen zu akzeptieren, weil sie eine Tugendvorstellung haben, die Handel und Erwerbsstreben zulässt, und weil ihnen die natürlichen Rechte am Herzen liegen.
>Republik/Politische Theorien.

1. Montesquieu, C. (1989 Il 7481) The Spirit of the Laws, (hrsg. und übersetzt v.). A. Cohler, B. Miller and H. Stone. Cambridge: Cambridge University Press.
2. Federalist 9
3. Pangle, Thomas (1988) The Spirit of Modern Republicanism: The Moral Vision of the American
Founders and the Philosophy of Locke. Chicago: University of Chicago Press.
4. Rahe, Paul (1992) Republics Ancient and Modern: Classical Republicanism and the American Revolution. Chapel Hill, NC: University of North Carolina Press.
5. Zuckert, Michael (1994) Natural Rights and the New Republicanism. Princeton, NJ: Princeton University Press.

Dagger, Richard 2004. „Communitarianism and Republicanism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Republikanismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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