Psychologie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Kultur: Kultur ist das gemeinsame Wissen, die Überzeugungen, Werte, Sitten und Gebräuche einer Gruppe von Menschen. Sie wird von einer Generation zur nächsten weitergegeben und kann sich von Gruppe zu Gruppe stark unterscheiden. Kultur findet sich in allen Aspekten des menschlichen Lebens, von unserer Sprache und Religion bis hin zu unserer Ernährung und Kleidung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Frantz Fanon über Kultur – Lexikon der Argumente
Brocker i 390 Kultur/Fanon: In seiner Rede vor dem Zweiten Kongress der Schwarzen Schriftsteller und Künstler 1959 in Rom darstellt und den Titel »Über die nationale Kultur« trägt, verdeutlicht Fanon, dass und inwiefern er den Nationalismus, für den er plädiert, als politisches Phänomen versteht, das partikulare (zum Beispiel ethnisch oder religiös geprägte) kulturelle Gefüge transzendiert, ohne sie zu negieren. Damit verwendet er den Begriff in einem anderen Sinne als jenem, der in Europa geläufig ist, wenn eine homogene Nation oder auch eine nationale Leitkultur beschworen wird. FanonVsNégritude/FanonVsCésaire/FanonVsKulturalismus: In der Bewegung der Négritude (bzw. des Kulturalismus) ging es in erster Linie um eine affirmative Bezugnahme auf Aspekte der schwarzen Kultur – und damit auf etwas, dessen Existenz der Kolonialismus entweder rundheraus geleugnet oder massiv entwertet hatte. Diese Projekte hält er für eine politische Sackgasse. (1) Denn das unterstellte Bindeglied dabei sei jenes einer Kulturgemeinschaft. Eine solche hält Fanon jedoch für nicht gegeben. Def Nationale Kultur/Fanon: Nationale Kultur ist für Fanon »die Gesamtheit der Anstrengungen, die ein Volk im geistigen Bereich macht, um die Aktion zu beschreiben, zu rechtfertigen und zu besingen, in der es sich begründet und behauptet hat«(2). Eine Nation entstehe »im Kampf […], den das Volk gegen die Besatzungskräfte führt«(3). 1. Frantz Fanon, Les damnés de la terre, Paris 1961. Dt.: Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt/M. 1981, S. 182. 2. Ebenda S.198 3. Ebenda S. 189. Ina Kerner „Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
PolFanon I Frantz Fanon Die Verdammten dieser Erde Reinbek 1969 |