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Generationengerechtigkeit : Unter Generationengerechtigkeit versteht man die Vorstellung, dass die heutigen Generationen eine moralische Verpflichtung gegenüber den künftigen Generationen haben. Siehe auch Gerechtigkeit._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Hans Jonas über Generationengerechtigkeit – Lexikon der Argumente
Brocker I 613 Generationengerechtigkeit/Ethik/Rechtfertigung/Jonas: Jonas These: die traditionelle Ethik könne nicht erweisen, warum das gegenwärtige Glück nicht mit dem Unglück oder der Nicht-Existenz zukünftiger Generationen erkauft werden dürfe und dass »die Reihe […] weitergehen soll« (1). Hierfür bedürfe es einer andersartigen Grundlegung der Ethik, als sie etwa Kant zu geben verstand. Um sie liefern zu können, führt Jonas die Trias »Zweck – Wert – Pflicht« ins Feld. Sein/Sollen/Antike Philosophie/Brocker: für die Antike Philosophie bestand, anders als für die Moderne seit der Aufklärung) enger Zusammenhang zwischen dem »Sein« und dem »Sollen«. >Naturalistischer Fehlschluss. Jonas: knüpft daran an, wenn er sagt, dass allein, weil die Menschheit sei, sie es wert sei, erhalten zu werden. (2) Brocker I 618 WolfVsJonas: aus Jonas Argumentation geht hervor, dass er selbst zukünftigen Generationen nur dann ein Recht zubilligen will, (von uns) erhalten zu werden, wenn sie unseren heutigen (oder vielmehr den von Jonas angenommenen) Werten entsprechen. (3) Widerspruch/BrockerVsJonas: wenn wir aber die Handlungswelt zukünftiger Generationen in technologischer Hinsicht nicht nach unserem Abbild formen dürfen (Siehe Technologie/Jonas): Warum dürfen wir das dann in ethischer? 1. Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1979, S. 35. 2. Ebenda S. 92-100. 3. Vgl. Jean-Claude Wolf „Hans Jonas. Eine naturphilosophische Begründung der Ethik“, in: Anton Hpgli/Poul Lübcke (Hg.) Philosophie im 20. Jahrhundert, Bd. 1, Reinbek 1992, S. 228. Manfred Brocker, „Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Jonas I Hans Jonas Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation Frankfurt 1979 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |