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Identität: Zwei Gegenstände sind niemals identisch. Bei Identität handelt es sich um einen einzigen Gegenstand, auf den unter Umständen mit zwei verschiedenen Bezeichnungen referiert wird. Die Tatsache, dass mit zwei Beschreibungen ein einziger Gegenstand gemeint ist, wird möglicherweise erst im Laufe einer Untersuchung entdeckt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Judith Butler über Identität – Lexikon der Argumente

Brocker I 741
Identität/Subjekt/Selbst/Butler: Butlers Buch(1) stellt eine grundlegende Kritik am Identitätsdenken und der Natur/Kultur-Unterscheidung vor, die Butler in ihrer Philosophie des politischen und ethischen Subjekts weiterführt.
>Natur
, >Kultur.
Diese (Butlers) Theorie konzipiert Subjekthaftigkeit und die Möglichkeit politischen Handelns als Balanceakt des Selbst in intersubjektiven und politischen Beziehungen.
>Selbst, >Intersubjektivität, >Gesellschaft, >Öffentlichkeit.
Brocker I 744
Dekonstruktion der Identität/Butler: These: Identitätspolitik ist kein geeigneter Weg, Machtstrukturen auszuhebeln. „Die Dekonstruktion der Identität beinhaltet keine Dekonstruktion der Politik, vielmehr stellt sie gerade jene Termini, in denen sich die Identität artikuliert, als politisch dar. Damit stellt diese Kritik den fundamentalistischen Rahmen in Frage, in dem der Feminismus als Identitätspolitik artikuliert wurde.
>Dekonstruktion.
(…) Würden die Identitäten nicht länger als Prämissen eines politischen Syllogismus fixiert und die Politik nicht mehr als Satz von Verfahren verstanden, die aus den angeblichen Interessen vorgefertigter Subjekte abgeleitet werden, so könnte aus dem Niedergang der alten eine neue Konfiguration der Politik entstehen. Die kulturellen Konfigurationen von Geschlecht und Geschlechtsidentität könnten sich vermehren, (…) indem man die Geschlechter-Binarität in Verwirrung bringt und ihre grundlegende Unnatürlichkeit enthüllt.(2)
>Gender/Butler.

1. Judith Butler, Gender Trouble. Feminism and the Subversion of Identity, New York/London 1999 (zuerst 1990); Dt. Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/M. 1991.
2.Ebenda S. 218.

Christine Hauskeller, “Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Butler, Judith

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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