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Charakterzüge: Charakterzüge sind in der Psychologie die relativ stabilen und dauerhaften Eigenschaften, die Personen voneinander unterscheiden. Sie sind die Bausteine der Persönlichkeit und können verwendet werden, um das Verhalten einer Person zu beschreiben und vorherzusagen. Einige Beispiele für Charakterzüge sind Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Neurotizismus. Siehe auch Extraversion, Introversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Charakterzüge - Lexikon der Argumente

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Charakterzüge/Entwicklungspsychologie/Donnellan/Robins: Wir legen nahe, dass die potenziellen neurobiologischen Grundlagen der Big Five in keiner Weise die Möglichkeit ausschließen, dass Charakterzüge von Lebenserfahrungen und Veränderungen im Laufe der Zeit beeinflusst werden.
>Fünf-Faktoren-Modell
, >Persönlichkeit, >Verträglichkeit, >Offenheit, >Extraversion, >Neurotizismus.
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Wie stabil ist die Persönlichkeit? Es gibt keine einfache Antwort auf diese Art von Fragen, da es verschiedene Möglichkeiten gibt, Stabilität und Wandel zu konzipieren und zu messen (z.B. Caspi und Shiner 2006(1); Roberts und Pomerantz 2004(2)).
2004). Die breiteste Unterscheidung ist zwischen homotypischer und heterotypischer Stabilität (oder Kontinuität).
A. Homotypische Stabilität bezieht sich auf die Stabilität genau der gleichen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen über die Zeit.
B. Heterotypische Stabilität bezieht sich auf die Stabilität von Charakterzügen, die theoretisch verschiedene Erscheinungsformen in verschiedenen Altersgruppen haben. Heterotypische Stabilität kann nur mit Bezug auf eine Theorie verstanden werden, die beschreibt, wie derselbe Charakterzug in verschiedenen Altersgruppen aussieht (d.h. sich manifestiert) und sich weitgehend auf den Grad der Persönlichkeitskohärenz in der Entwicklung bezieht.
Was ist der Beweis für heterotypische Kontinuität? Längsschnittstudien über lange Zeiträume der Lebensdauer liefern wichtige Hinweise auf die Persönlichkeitskohärenz. So fanden Caspi, Moffitt, Newman und Silva (1996)(3) heraus, dass Kinder, die von klinischen Prüfern im Alter von drei Jahren als reizbar und impulsiv eingestuft wurden, eher vom Alkohol abhängig waren und im Alter von einundzwanzig Jahren wegen einer Gewalttat verurteilt wurden.
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Die oberflächlichen Erscheinungsformen der Selbstbeherrschung dürften bei Vorschulkindern und Jugendlichen sehr unterschiedlich sein. Die zugrunde liegende psychologische Eigenschaft, auf unmittelbare Impulse zur Erzielung gewünschter langfristiger Ergebnisse verzichten zu können, scheint jedoch einen spürbaren Grad an Konsistenz in der Entwicklung zu haben.
Homotypische Stabilität betrifft die Bewertung verschiedener Arten von Veränderungen mit genau dem gleichen Maß an Persönlichkeit über die Zeit oder über Altersgruppen hinweg. Vier Arten von Stabilität und Veränderung werden typischerweise untersucht: (a) absolute Stabilität (d.h. Stabilität auf mittlerem Niveau), (b) differentielle Stabilität (d.h. Konsistenz zwischen Risiko und Ordnung), (c) strukturelle Stabilität und (d) ipsative Stabilität.
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b) Die differentielle Stabilität spiegelt den Grad wider, in dem die relative Ordnung der Individuen auf einem bestimmten Merkmal im Laufe der Zeit konsistent ist. Zum Beispiel könnte eine Population aufgrund einer Eigenschaft erheblich zunehmen, aber die Rangfolge der Individuen würde gleichbleiben, wenn jeder um genau den gleichen Betrag zunähme. Umgekehrt könnte sich die Rangordnung der Individuen im Laufe der Zeit erheblich ändern, jedoch ohne dass die Gesamtzahl der Personen steigt oder sinkt (z.B. wenn die Zahl der Personen, die gesunken sind, die Zahl der Personen, die gestiegen sind, ausgleicht).
c) Strukturelle Stabilität bezieht sich auf die Ähnlichkeit im Laufe der Zeit in Mustern der Kovariation zwischen Merkmalen oder Gegenständen auf einer Persönlichkeitsskala. Beispielsweise kann man mit Hilfe von Modellierungstechniken zur Strukturgleichung testen, ob die Wechselbeziehungen zwischen den Big Five-Bereichen zu Beginn und am Ende des Studiums gleich sind (Robins, Fraley, Roberts und Trzesniewski 2001)(4). Ebenso beinhalten Untersuchungen der strukturellen Stabilität oft die Prüfung der Messinvarianz (z.B. Allemand, Zimprich und Hertzog 2007)(5).
d) Ipsative Stabilität bezieht sich auf die Kontinuität in der Strukturierung von Charakterzügen innerhalb einer Person und wie gut die relative Hervorhebung (oder Extremität) dieser Attribute im Laufe der Zeit erhalten bleibt. Ein Forscher könnte beispielsweise untersuchen, inwieweit das Big Five-Profil eines Individuums im Laufe der Zeit stabil ist - wenn der kardinale (d.h. charakteristischste) Charakterzug eines Individuums in der Pubertät Offenheit für Erfahrungen ist,
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ist das dann auch im Erwachsenenalter wahrscheinlich der Fall?
Untersuchungen dieser Art von Fragen sind recht selten und verwenden oft Methoden, die die Ähnlichkeit von Persönlichkeitsprofilen wie z.B. innerpersönliche Korrelationskoeffizienten quantifizieren (z.B. Ozer und Gjerde 1989)(6).
>Fünf-Faktoren-Modell/Entwicklungspsychologie.

1. Caspi, A. and Shiner, R. L. 2006. Personality development, in W. Damon and R. Lerner (Series eds.) and N. Eisenberg (Vol. ed.), Handbook of child psychology, vol. III, Social, emotional, and personality development, 6th edn, pp. 300–65. Hoboken, NJ: Wiley
2. Roberts, B. W. and Pomerantz, E. M. 2004. On traits, situations, and their integration: a developmental perspective, Personality and Social Psychology Review 8: 402–16
3. Caspi, A., Moffitt, T. E., Newman, D. L. and Silva, P. A. 1996. Behavioural observations at age 3 years predict adult psychiatric disorders, Archives of General Psychiatry 53: 1033–9
4. Robins, R. W., Fraley, R. C., Roberts, B. W. and Trzesniewski, K. H. 2001. A longitudinal study of personality change in young adulthood, Journal of Personality 69: 617–40
5. Allemand, M., Zimprich, D. and Hertzog, C. 2007. Cross-sectional age differences and longitudinal age changes of personality in middle adulthood and old age, Journal of Personality 75: 323–58
6. Ozer, D. J. and Gjerde, P. F. 1989. Patterns of personality consistency and change from childhood through adolescence, Journal of Personality 57: 483–507


M. Brent Donnellan and Richard W. Robins, “The development of personality across the lifespan”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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