Psychologie Lexikon der Argumente

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Gemütszustände: In der Psychologie beziehen sich Gemütszustände auf vorübergehende psychologische Zustände oder Arten des Denkens, Fühlens und Verhaltens wie Emotionen und Stimmungen. Sie beeinflussen die Wahrnehmung, die Entscheidungsfindung und die Interaktion mit anderen und können durch externe Faktoren und interne Prozesse beeinflusst werden. Siehe auch Mentale Zustände, Geist, Emotionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Bindungstheorie über Gemütszustände - Lexikon der Argumente

Corr I 250
Gemütszustand/Bindungstheorie/Shaver/Mikulincer:
A. Ein Gemütszustand basiert auf dem Versagen von Bindungsverhalten, ein positives Ergebnis zu erzielen (Nähe, Liebe oder Schutz) und auf der Bestrafung (mit Unachtsamkeit, Ablehnung oder Feindseligkeit) für die Umsetzung dieser Verhaltensweisen. In einem solchen Zustand wird die Suche nach der Nähe zu einer Bezugsperson wahrscheinlich zu einer Hauptquelle oder Bedrohung durch psychische Schmerzen werden.
B. Ein ganz anderer Geisteszustand ergibt sich aus der Betonung der Nicht-Koregulierung von Notfällen und der Sorge, dass man nicht in der Lage ist, mit Bedrohungen allein umzugehen. Dieser Gemütszustand ermutigt eine Person, härter zu arbeiten, um Aufmerksamkeit, Kooperation und Schutz von einer Bezugsperson zu erlangen, d.h. das Bezugssystem zu hyperaktivieren.
Mikulincer, Gillath, Sapir-Lavid et al. (2003)(1) beschrieben eine Reihe von äußeren und inneren Faktoren, die zur relativen Stärke dieser beiden unterschiedlichen Geisteszustände beitragen. Die vermeidbare Deaktivierung scheint durch (a) konsequente Unachtsamkeit, Ablehnung oder wütende Reaktionen einer Bezugsperson gefördert zu werden; (b) Strafandrohungen für Nähe suchende Signale und Verhaltensweisen; (c) gewaltsames oder missbräuchliches Verhalten seitens einer Bezugsperson; und (d) explizite oder implizite Forderungen nach mehr Eigenverantwortung und Hemmung von Ausdrucksformen von Not und Verwundbarkeit.
>Über die Bindungstheorie.

1. Mikulincer, M., Gillath, O., Sapir-Lavid, Y., Yaakobi, E., Arias, K., Tal-Aloni, L. and Bor, G. 2003. Attachment theory and concern for others’ welfare: evidence that activation of the sense of secure base promotes endorsement of self-transcendence values, Basic and Applied Social Psychology 25: 299–312


Phillip R. Shaver and Mario Mikulincer, “Developmental, psychodynamic and optimal-functioning aspects”, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge Handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Bindungstheorie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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