Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Adoptionsstudien: Adoptionsstudien in der Psychologie untersuchen den Einfluss von genetischen und umweltbedingten Faktoren auf die individuelle Entwicklung, indem sie adoptierte Personen mit ihren biologischen und Adoptivfamilien vergleichen. Diese Studien helfen, zwischen den Auswirkungen von Genen und Erziehung auf verschiedene Merkmale und Verhaltensweisen zu unterscheiden. Siehe auch Vererbbarkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Verhaltensgenetik über Adoptionsstudien - Lexikon der Argumente

Corr I 290
Adoptionsstudien/Verhaltensgenetik/Munafò: Analysen der Vererblichkeit von Charakterzügen, die allein auf Zwillingsstichproben basieren, haben immer wieder höhere Vererbungskoeffizienten ergeben als diejenigen, die auf Zwillings-, Adoptions- und Familienstichproben basieren, mit Geschwister-Geschwister-Korrelationen von 0,17 und Eltern-Nachkommen-Korrelationen von 0,14 (Bouchard und Loehlin 2001)(1). Diese Werte deuten auf Vererblichkeitskoeffizienten in der Größenordnung von etwa 30 Prozent hin, verglichen mit denen von 50 Prozent, die in Zwillingsstudien vorgeschlagen wurden. Eine mögliche Erklärung dafür ist das Vorhandensein von nicht-additiven genetischen Effekten (d.h. Gen-×-Gen-Interaktionen), die zu einer höheren Ähnlichkeit zwischen MZ-(monozygotischen) Zwillingen und DZ-(dizygotischen) Zwillingen führen würden, aber nicht zur Ähnlichkeit von Nachkommen mit Eltern beitragen würden (Bouchard und McGrue 2003)(2).
>Vererbbarkeit
, >Zwillingsstudien.

1. Bouchard, T. J., Jr and Loehlin, J. C. 2001. Genes, evolution, and personality, Behavioural Genetics 31: 243–73
2. Bouchard, T. J., Jr and McGue, M. 2003. Genetic and environmental influences on human psychological differences, Journal of Neurobiology 54: 4–45


Marcus R. Munafò,“Behavioural genetics: from variance to DNA“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.)2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Verhaltensgenetik

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

Send Link
> Gegenargumente gegen Verhaltensgenetik
> Gegenargumente zu Adoptionsstudien

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z