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Arousal: In der Psychologie bezieht sich Arousal (Erregung) auf den Zustand erhöhter physiologischer und psychologischer Aktivierung. Er umfasst eine erhöhte Wachsamkeit, Reaktionsfähigkeit und Handlungsbereitschaft. Faktoren wie Stress, Aufregung oder Gefahr können das Arousal beeinflussen und sich auf kognitive und verhaltensbezogene Reaktionen auswirken. Siehe auch Verhalten, Handlungen, Stress.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Neurobiologie über Arousal - Lexikon der Argumente

Corr I 416
Arousal/Neurobiologie: Das traditionelle Paradigma für biologische Erklärungen der Auswirkungen der Persönlichkeit auf die Leistung ist die Erregungstheorie von Eysenck (1967)(1).
Nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz ist die kortikale Erregung mit der Verarbeitungseffizienz und der Leistung durch eine umgekehrte U-Funktion verbunden. Moderate Erregungsniveaus sind optimal für die Leistung; Extreme sowohl von niedriger Erregung (z. B. Müdigkeit) als auch von hoher Erregung (z. B. Angst) sind schädlich. Die Theorie besagt, dass ein kortiko-retikulärer Schaltkreis, der Wachsamkeit und Erregung kontrolliert, bei Introvertierten leichter aktiviert wird als bei Extravertierten. Introvertierte Menschen neigen demnach zu Leistungsdefiziten aufgrund von Übererregung, während Extravertierte anfällig für Untererregung sind. Diese Vorhersage wurde in einer Reihe von Studien bestätigt (z. B. Revell, Amaral und Turriff 1976)(2).
VsArousal-Theorie/VsEysenck: Das Yerkes-Dodson-Gesetz liefert keine zufriedenstellende Erklärung für Extraversion-Introversion-Effekte.
>Extraversion
, >Introversion.
Psychophysiologische Befunde deuten darauf hin, dass Extraversion nur schwach mit Erregungsindizes verbunden ist (Matthews und Amelang 1993(1); Matthews und Gilliland 1999(4)).
>Psychologischer Stress/Neurobiologie (VsYerkes-Dodson).
VsArousal-Theorie: Andere biologisch begründete Theorien könnten eine bessere Erklärung liefern. Z.B. die Reinforcement Sensitivity Theory (RST) (Philip J. Corr 2004(5)), Die Theorie verknüpft die Merkmale Impulsivität und Angst mit der Empfindlichkeit der Gehirnsysteme für Belohnung und Bestrafung.
>Reinforcement sensitivity/Corr, >Angst, >Strafen, >Konditionierung.

1. Eysenck, H. J. 1967. The biological basis of personality. Springfield, IL: Thomas
2. Revelle, W., Amaral, P. and Turriff, S. 1976. Introversion/Extraversion, time stress, and caffeine: effect on verbal performance, Science 192: 149–50
3. Matthews, G. and Amelang, M. 1993. Extraversion, arousal theory and performance: a study of individual differences in the EEG, Personality and Individual Differences 14: 347–64
4. Matthews, G. and Gilliland, K. 1999. The personality theories of H. J. Eysenck and J. A. Gray: a comparative review, Personality and Individual Differences 26: 583–626
5. Corr, P. J. 2004. Reinforcement sensitivity theory and personality, Neuroscience and Biobehavioral Reviews 28: 317–32


Gerald Matthews, „ Personality and performance: cognitive processes and models“, in: Corr, Ph. J. & Matthews, G. (eds.) 2009. The Cambridge handbook of Personality Psychology. New York: Cambridge University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Neurobiologie

Corr I
Philip J. Corr
Gerald Matthews
The Cambridge Handbook of Personality Psychology New York 2009

Corr II
Philip J. Corr (Ed.)
Personality and Individual Differences - Revisiting the classical studies Singapore, Washington DC, Melbourne 2018

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