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Objektpermanenz: Unter Objektpermanenz versteht man in der Psychologie die Erkenntnis, dass Objekte weiter existieren, auch wenn sie nicht sichtbar oder anderweitig wahrnehmbar sind. Sie ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Kleinkindern und eine wesentliche Voraussetzung für unsere Fähigkeit, mit der Welt um uns herum zu interagieren. Siehe auch Entwicklungsstadien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Objektpermanenz - Lexikon der Argumente

Slater I 97
Objektpermanenz/Entwicklungspsychologie/Mareschal: Die ursprüngliche Baillargeon et al. (1985)(1) Zugbrückenstudie (>Objektpermanenz/Baillargeon
) war bahnbrechend, indem sie zeigte, dass man durch den geschickten Einsatz neuartiger Methoden auch bei sehr jungen Säuglingen eine weitaus höhere Kompetenz nachweisen konnte, als viele Entwicklungspsychologen bisher für möglich gehalten hatten.
Dies führte zu einer Flut von Studien, die ähnliche anspruchsvolle objektbasierte Kompetenzen zeigten. Die Grenzen der frühreifen Kompetenzen unterstrichen jedoch die Idee (die bereits von Piaget vertreten wurde, >Objektpermanenz/Piaget), dass Objektpermanenz keine Alles-oder-Nichts-Kompetenz ist. Es entwickelt sich über einen Großteil der Kindheit hinweg.
Die Modellierungs- und Neurobildgebungsarbeit hat gezeigt, dass zwar einige der Marker der Objektpermanenz bei Erwachsenen und Säuglingen identisch sind (z.B. rechte, zeitliche Hirnaktivität), was darauf hindeutet, dass es eine gewisse Kontinuität zwischen dem Säuglingszustand und dem Erwachsenenzustand gibt, aber dennoch wichtige Unterschiede bestehen bleiben (z.B., die Unfähigkeit von Säuglingen, Objektortungs- und Identitätsinformationen zu behalten, und ihre verzögerte Fähigkeit, Wissen über versteckte Objekte in Reach-Aufgaben im Vergleich zu VoE-Aufgaben (Verletzung von Erwartungen)). Dies kann auch dadurch erklärt werden, dass sie sich an die Organisation und die längere Entwicklung der funktionellen neuronalen Systeme wenden, die an der visuellen Objektverarbeitung beteiligt sind.
>Objektpermanenz/Konnektionismus, >Objektpermanenz/Mareschal.


1. Baillargeon, R., Spelke, E. S., & Wasserman, S. (1985). Object permanence in five-month-old infants. Cognition, 20, 191–208.


Denis Mareschal and Jordy Kaufman, „Object permanence in Infancy. Revisiting Baillargeon’s Drawbridge Experiment“ in: Alan M. Slater & Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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