Psychologie Lexikon der Argumente

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Aufrichtigkeit: Aufrichtigkeit in der Psychologie geht über das bloße Aussprechen der Wahrheit hinaus. Sie ist eine umfassendere Eigenschaft, die Wahrhaftigkeit, Fairness und Transparenz in Gedanken, Worten und Handlungen beinhaltet. Sie beinhaltet sowohl die Vermeidung von Täuschung als auch den aktiven Aufbau von Vertrauen bei anderen. Siehe auch Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Kommunikation, Gemeinschaft, Verstehen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Lawrence Kohlberg über Aufrichtigkeit – Lexikon der Argumente

Slater I 168
Aufrichtigkeit/Kohlberg: Kohlberg ging in seinen Dilemma auf Fragen der Aufrichtigkeit ein und sah sie als zentral für die moralische Argumentation, die mit einer Tradition innerhalb der Philosophie übereinstimmt, zu erklären, dass Lügen moralisch verwerflich ist, weil sie Ungerechtigkeit und Schaden für andere verursachen kann. Obwohl Aufrichtigkeit ein wichtiger Bestandteil der Moral ist, ist die Beziehung zwischen den beiden nicht immer einfach (Turiel, 2008)(1). Es gibt Situationen, in denen Aufrichtigkeit in Konflikt mit anderen moralischen Werten gerät. Philosophen haben oft extreme Fälle in Betracht gezogen, in denen die Werte Aufrichtigkeit und Wohlwollen in Konflikt geraten, wie z.B. bei der Entscheidung, ob man einem Mörder den Aufenthaltsort eines potenziellen Opfers mitteilen soll.
>Konflikte
, >Lüge, >Moral, >Moral/Kohlberg.
Psychologische Theorien: Psychologen haben sich eher auf die Rolle solcher Dilemma im Alltag konzentriert, oft in Bezug auf "White Lies" (Notlüge) oder "Höflichkeit". In einem typischen Notlügen-Kontext erhält eine Person ein unerwünschtes Geschenk und wird gefragt, ob es ihr gefällt (Cole, 1986(2); Saarni, 1984(3)). Der Empfänger muss entscheiden, ob er die Wahrheit sagt und riskiert, die Gefühle des Schenkenden zu verletzen, oder lügt, um den Schenkenden glücklich zu machen. Die Argumentation von Kindern über solche Konflikte knüpft an philosophische Debatten über die Akzeptanz von Lügen, wenn das Motiv prosozial ist (siehe Bok, 1978)(4).
>E. Turiel.

1. Turiel, E. (2008). The development of children’s orientations toward moral, social, and personal orders: More than a sequence in development. Human Development, 51, 21—39.
2. Cole, P. M. (1986). Children’s spontaneous control of facial expression. Child Development, 57, 1309—
1321.
3. Saarni, C. (1984). An observational study of children’s attempts to monitor their expressive behavior. Child Development, 55, 1504—1513.
4. Bok, S. (1978). Lying: Moral choice in public and private life. New York: Random House.

Gail D. Heyman and Kang Lee, “Moral Development. Revisiting Kohlberg’s Stages“, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kohlb I
Lawrence Kohlberg
The Philosophy of Moral Development: Moral Stages and the Idea of Justice New York 1981

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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