Psychologie Lexikon der Argumente

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Holismus: Der Holismus ist die Annahme, dass die Gegenstände bzw. der Gegenstandsbereich einer Theorie nur bei einer gleichzeitigen Verfügbarkeit aller Elemente bzw. Gegenstände dieses Bereichs überhaupt zugänglich sind. Außerdem wird angenommen, dass eine Änderung eines Elements bzw. Gegenstands Änderungen an allen anderen Gegenständen zumindest nicht ausschließt. Die Aussage „Alles hängt mit allem zusammen“ ist allerdings eine falsche Charakterisierung des Holismus, da sie von Totalitäten statt von Elementen ausgeht. Richtiger wäre es zu sagen, jedes Ding hängt von wenigstens einem anderen Ding bzw. seiner Beschaffenheit ab. Siehe auch Reduktionismus, Totalität, Abhängigkeit, Kausale Abhängigkeit, Ontologische Abhängigkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jerry Fodor über Holismus – Lexikon der Argumente

IV 41/42
Holismus/Wissenschaft/Quine/Fodor/Lepore: Wenn die Netzwerk-Metapher richtig ist, dann gibt es nichts transtheoretisches. Vs: Das wird aber für den öffentlichen Charakter der Beobachtung gebraucht.
IV 49
Begriffsholismus/Fodor/Lepore: Annahmen über notwendige Beziehungen zwischen Begriffen haben keine psychologischen Konsequenzen. Bsp Katze/Tier verlangt gar nichts für den tatsächlichen Gebrauch oder Lernen (VsBegriffsholismus). >Semantischer Holismus
.
IV 127f
Holismus/Fodor/Lepore: Die funktionale Analyse des Glaubens kann ihn holistisch machen, aber das impliziert keinen Bedeutungsholismus, weil Glauben kein Grundbegriff ist, sondern Repräsentation. These: Glaubensholismus ist gesichert, Bedeutungsholismus nicht!
IV 129/130
Holismus/Fodor/Lepore: Intentionalität führt nicht zum Holismus (propositionale Einstellungen sind nicht holistisch qua Intentionalität, ihre semantische Eigenschaften hängen von Dingen ab, die nur Gott kennt).
Funktionalismus: führt zum Holismus. >Intentionalität.
Fodor/LeporeVs: Nein, weil es keine analytisch-synthetisch-Unterscheidung gibt.
>Analytizität/Synthetizität.
IV 179
Inferentielle Rolle/Fodor/Lepore: Ursprünglich bestand ihre Attraktivität darin, als kausale Rolle eine Basis für die Lösung von Brentanos Problem der Irreduzibilität auf Neurophysiologisches zu liefern. (> Computation).
IV 180
Fodor/Lepore: Entweder man vertritt die Semantik der begrifflichen Rolle oder man ist Holist.
>Semantik der Begrifflichen Rolle.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

F/L
Jerry Fodor
Ernest Lepore
Holism. A Shoppers Guide Cambridge USA Oxford UK 1992

Fodor I
Jerry Fodor
"Special Sciences (or The Disunity of Science as a Working Hypothesis", Synthese 28 (1974), 97-115
In
Kognitionswissenschaft, Dieter Münch Frankfurt/M. 1992

Fodor II
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Fodor III
Jerry Fodor
Jerrold J. Katz
The availability of what we say in: Philosophical review, LXXII, 1963, pp.55-71
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

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