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Motherese: Motherese, auch bekannt als "infant-directed speech" oder "baby talk", ist eine vereinfachte und übertriebene Form der Sprache, die von Erwachsenen verwendet wird, wenn sie mit Säuglingen und Kleinkindern sprechen. Sie zeichnet sich durch eine höhere Tonlage, ein langsameres Tempo, eine übertriebene Intonation und einen einfacheren Wortschatz aus. Man geht davon aus, dass diese Art des Sprechens den Spracherwerb und die kognitive Entwicklung von Säuglingen fördert, indem sie ihre Aufmerksamkeit erregt und die Sprachmuster deutlicher macht. Siehe auch Lernen, Spracherwerb, Sprachentwicklung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Entwicklungspsychologie über Motherese - Lexikon der Argumente

Upton I 60
Motherese/Entwicklungspsychologie/Upton: Dies ist ein unverwechselbares Sprachmuster, das durch viel Wiederholung, vereinfachte, kurze Äußerungen, erhöhte Tonlage und übertriebenen Ausdruck gekennzeichnet ist (Kuhl 2000)(1).
Upton I 61
(...) in den 1970er Jahren wurde beobachtet, dass dieses Sprachmuster nicht nur von Müttern, sondern auch von Frauen ohne Kinder (Snow, 1972)(2), Vätern (Berko Gleason, 1973)(3) und sogar vierjährigen Kindern (Shatz und Gelman, 1973)(4) verwendet wird. Ein genauerer Begriff für diese unverwechselbare Form der Sprache ist daher "kindgerichtete Sprache" (Matychuk, 2005)(5).
Diese Art von Sprache ist ebenfalls sehr weit verbreitet und wurde in einer Reihe von Kulturen identifiziert. Sie ist jedoch kein universelles Merkmal der Sprache, und in Kulturen, in denen sie nicht verwendet wird, folgt die Sprachentwicklung dem gleichen Ablauf, wenn auch langsamer (Lieven, 1994)(6). Dies deutet darauf hin, dass eine solche Sprache nützlich, aber nicht wesentlich für die Sprachentwicklung ist.
Die kindgerichtete Sprache ist auch effektiver als die normale Sprache, um die Aufmerksamkeit eines Säuglings zu erhalten, und Studien haben gezeigt, dass Säuglinge es vorziehen, dieser Art von Sprache zuzuhören (Singh et al., 2002(7)). Einige Forscher (z.B. Bombar und Littig, 1996)(8) glauben auch, dass diese Art von Sprache ein wichtiger Teil des emotionalen Bindungsprozesses ist.
>Lernen
, >Lerntheorie, >Spracherwerb, >Sprachentwicklung.

1. Kuhl, P(2000) A new view of language acquisition. Proceedings of the NationalAcademy of
Science, 9 7(22): 11850—7.
2. Snow, CE (1972) Mother’s speech to children learning language. Child Development, 43 (2): 549–65.
3. Berko Gleason, J (1973) Code switching in children’s language, in Moore, TE (ed.) Cognitive Development and the Acquisition of Language. New York: Academic Press.
4. Shatz, M and Gelman, R (1973) The development of communication skills. Monographs of the Society for Research in Child Development, 38: serial no. 152.
5. Matychuk, P (2005) The role of child-directed speech in language acquisition: a case study. Language Sciences, 27: 301–79.
6. Lieven, EVM (1994) Crosslinguistic and crosscultural aspects of language addressed to
children, in Gallaway, C and Richards, BJ (eds) Input and Interaction in Languo.ge Acquisition.
Cambridge: Cambridge University Press.
7. Singh, L., Morgan, J.L. and Best, C.T. (2002) Infants’ listening preferences: Babytalk or happy talk?, Infancy, 3: 365–94.
8. Bombar, M.L. and Littig, L.W. (1996) Babytallc as a communication of intimate attachment: an
initial study in adult romances and friendships. Personal Relationships, 3(2): 137—58.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Entwicklungspsychologie

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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