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Konventionen: Übereinkünfte über Billigung und Missbilligung von Handlungen die vielleicht einmal explizit getroffen wurden, sich aber im Lauf der Zeit zu einer mehr oder weniger unbewussten Grundlage für das koordinierte Handeln der meisten Angehörigen einer Gruppe oder einer Gesellschaft herausgebildet haben. Diese Konventionen führen ihrerseits dazu, dass gewisse Konsequenzen von Handlungen erwartet werden. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Elliot Turiel über Konventionen – Lexikon der Argumente
Upton I 126 Konventionen/Turiel/Upton: (Turiel 1983(1)) These: Die Moral wird durch die Begriffe Schaden, Wohlergehen und Fairness strukturiert. Im Gegensatz dazu haben Handlungen, die Gegenstand sozialer Konventionen sind, keine intrinsischen zwischenmenschlichen Konsequenzen. Zum Beispiel sprechen Kinder in der Schule ihren Lehrer in der Regel mit ihrem Titel und Nachnamen an (...). Es gibt jedoch keinen inneren Grund, warum dies besser ist, als den Lehrer mit seinem Vornamen anzusprechen (...). Nur die soziale Konvention (...) macht "Mr. Smith" angemessener als "Joe". Diese Konventionen sind willkürlich in dem Sinne, dass sie keinen intrinsischen Status haben, aber wichtig sind für das reibungslose Funktionieren der sozialen Gruppe, da sie den Mitgliedern der Gesellschaft eine Möglichkeit bieten, ihren sozialen Austausch zu koordinieren. Das Verständnis von Konventionen ist daher mit dem kindlichen Verständnis von sozialer Organisation verbunden. Jüngste Forschungen über die Überzeugungen von Kindern über soziale Ausgrenzung deuten darauf hin, dass Kinder in der Lage sind, diese beiden Aspekte der moralischen Argumentation zu trennen, aber dass ihre Fähigkeit, den Unterschied zwischen Moral und sozialer Konvention zu erkennen, während der Pubertät zunimmt (Killen und Stangor, 2001(2); Killen. 2007(3)). >Moral/Turiel, >Moralität/Kohlberg; (TurielVsKohlberg). 1. Turiel, E (1983) The Development of Social Knowledge: Morality and convention. Cambridge: Cambridge University Press. 2. Kilien, M and Stangor, C (2001) Children’s social reasoning about inclusion and exclusion in gender and race peer group contexts. Child Development, 72: 174-86. 3. Killen. M (2007) Children’s social and moral reasoning about exclusion. Current Directions in Psychological Science, 16: 32-6._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Turiel, Elliot
Upton I Penney Upton Developmental Psychology 2011 |