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Alterung: In der Psychologie geht es beim Altern um die Veränderung des Geistes und der Persönlichkeit über die gesamte Lebensspanne hinweg. Es umfasst kognitive Veränderungen wie Gedächtnis, Lernen und Aufmerksamkeit, aber auch emotionales Wohlbefinden, Motivation und Identitätsbildung. Siehe auch Persönlichkeit, Gedächtnis, Lernen, Motivation, Identität, Aufmerksamkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Kognitionspsychologie über Alterung - Lexikon der Argumente

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Alterung/Kognitionspsychologie/Upton: (...) Ältere Erwachsene haben bei piagetischen kognitiven Aufgaben (>Entwicklungsphasen/Piaget) eine schlechtere Leistung als jüngere Erwachsene erbracht, z.B. (Blackburn and Papalia, 1992)(1). Es gibt jedoch einige Diskussionen darüber, inwieweit dieser Rückgang ein unvermeidlicher Teil der Alterung ist. Es wurde beispielsweise vorgeschlagen, dass dieser Unterschied tatsächlich durch einen Kohorteneffekt verursacht wird, der dadurch verursacht wird, dass die älteren Erwachsenen, die an diesen Studien teilgenommen haben, im Allgemeinen eine geringere formale Schulbildung hatten als die meisten jüngeren Erwachsenen heute.
(...) andere Studien, die einen longitudinalen Ansatz gewählt haben, haben festgestellt, dass kognitive Fähigkeiten entweder stabil bleiben oder sich im Laufe der Zeit verbessern (Salthouse. 2009)(2).
Dieser Gedanke wird ebenfalls durch Studien unterstützt, die gezeigt haben, dass ältere Erwachsene am College vergleichbare Leistungen wie ihre jüngeren Studienkameraden in kognitiven Tests erbringen (Blackburn. 1985). Es wurde jedoch auch angenommen, dass der kognitive Rückgang tatsächlich im frühen Erwachsenenalter beginnt (Salthouse, 2009)(2), obwohl angenommen wird, dass nicht alle Aspekte der kognitiven Funktionsfähigkeit frühzeitige altersbedingte Rückgänge aufweisen.
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Rückgang der kognitiven Fähigkeiten: Trainingsstudien (...) haben gezeigt, dass der kognitive Rückgang bei älteren Menschen in vielen Fällen umgekehrt werden kann (Blaskewicz Boron et al., 2007)(3). Vielleicht wird der kognitive Rückgang durch mangelnde Nutzung verursacht? Das ist es, was Bielak (2010)(4) die "fuse it or lose it" Hypothese des kognitiven Alterns nennt.
Def kristalline Fähigkeiten: die Informationen, Kenntnisse und Fähigkeiten, die durch Erfahrung in einem kulturellen Umfeld erworben werden. Es wird festgestellt, dass sie bis zum Alter von mindestens 60 Jahren ständig zunehmen.
Def fluide Fähigkeiten: Fluide Fähigkeiten, Fluide Intelligenz oder Fluide Argumentation ist die Fähigkeit, logisch zu denken und Probleme in neuartigen Situationen zu lösen, unabhängig vom erworbenen Wissen. Es ist die Fähigkeit, neue Probleme zu analysieren, Muster und Beziehungen zu identifizieren, die diesen Problemen zugrunde liegen, und so eine Lösung mit Hilfe der Logik zu finden.
Eine der größten Studien über altersbedingte Veränderungen in der Funktionsfähigkeit, die Seattle Longitudinal Study (z.B. Schaie, 2006(5); Willis und Schaie, 2006)(6), hat gezeigt, dass es kein einheitliches Muster altersbedingter Veränderungen über alle intellektuellen Fähigkeiten hinweg gibt. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass sowohl Kohorten- als auch Alterseffekte wichtig sind, um Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer zu bestimmen. Diese Arbeit bestätigt auch den von Salthouse (2009)(2) beobachteten Trend, dass in Hinblick auf Intelligenz kristalline Fähigkeiten im Allgemeinen später abnehmen als fluide Fähigkeiten.
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Es hat sich auch gezeigt, dass eine Reihe von Faktoren das Risiko eines kognitiven Rückgangs im Alter verringern, darunter das Fehlen von kardiovaskulären und anderen chronischen Krankheiten (Wendell et al., 2009)(7), ein höherer sozioökonomischer Status (Fotenos et al., 2008)(8) und die Beteiligung an einem komplexen und intellektuell stimulierenden Umfeld (Valenzuela et al., 2007)(9). Es wurde auch vorgeschlagen, dass der moderne bewegungsarme Lebensstil den Alterungsprozess verstärken kann; Belege aus der britischen Kohortenstudie haben gezeigt, dass die Aufrechterhaltung eines aktiven Lebensstils dazu beitragen kann, den Prozess des kognitiven Abbaus im Zusammenhang mit dem Altern zu verlangsamen (Richards et al... 2003)(10).

1. Blackburn, JA and Papalia, DE (1992) The study of adult cognition from a Piagetian perspective, in Sternberg, RJ and Berg, CA (eds) Intellectual Development. New York: Cambridge University Press.
2. Salthouse, TA (2009) When does age-related cognitive decline begin? Neurobiology of Aging,
30: 507-14.
3. Blaskewicz Boron, J, Turiano, NA, Willis, SL and Schaie, KW (2007) Effects of cognitive training on change in accuracy in inductive reasoning ability. Journal of Gerontology, 6 2(3): 179-86.
4. Bielak, AM (2010) How can we not ‘lose it’ if we still don’t understand how to use it’? Unanswered questions about the influence of activity participation on cognitive performance in older age: a mini-review. Gerontology, 56: 507-19.
5. Schaie. KW (2006) Inteffigence, in Schultz, R (ed.) Encyclopedia of Aging (4th edn). New York:
Springer.
6. Willis, SL and Schaie, KW (2006) Cognitive functioning among the baby boomers: longitudinal and cohort effects, in Whitbourne, SK and Willis, SL (eds) The Baby Boomers. New York: Lawrence Erlbaum.
7. Wendell, C, Zonderman, A, Metter, J, Najjar, SS and Waldstein, SR (2009) Carotid intimal medial thickness predicts cognitive decline among adults without clinical vascular disease. Stroke,40: 3-180.
8. Fotenos, AF, Mintun, MA, Synder, AZ, Morris,JC and Buckner, RL (2008) Brain volume decline in aging: evidence for a relation between socioeconomic status, preclinical Alzheimer disease, and reserve. Neurology, 6 5(1): 113-20.
9. Valenzuela, M, Breakspear, M and Sachdev, P (2007) Complex mental activity and the aging brain: molecular, cellular and cortical network mechanisms. Brain Research Reviews, 56: 198-
213.
10. Richards, M, Hardy, R and Wadsworth, ME (2003) Does active leisure protect cognition? Evidence from a national birth cohort. Social Science and Medicine, 56:785-92.

Further reading:
Kitchener, KS, Lynch, CL, Fischer, KW and Wood, PK (1993) Developmental range of reflective judgment: the effect of contextual support and practice on developmental stage. Developmental Psychology, 29:893-906. Available online at https :/ /gseweb.harvard.edu/ -ddl/articles Copy! Kitchener-etal 1993 DevRangeReflectjudgem.pdf.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Kognitionspsychologie

Upton I
Penney Upton
Developmental Psychology 2011

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