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Qualität, Philosophie: Qualität ist ein Ausdruck für die Beschaffenheit von Gegenständen oder die Ausprägung von Eigenschaften. Sie wird heute nicht mehr grundsätzlich als Kategorie sondern eher als Summe der Unterscheidungsmerkmale eines Gegenstands aufgefasst. Als objektive oder primäre Qualitäten werden Eigenschaften der Gegenstände wie ihre Größe, Masse usw. bezeichnet, als subjektive (sekundäre) Qualitäten werden Eigenschaften, die im Subjekt angesiedelt werden wie z.B. Farbe bezeichnet. Siehe auch Quantitäten, Qualia, Subjektivität, Objektivität, Eigenschaften, Merkmale.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

KI-Forschung über Qualitäten - Lexikon der Argumente

Norvig I 472
Qualitäten/KI-Forschung/Wissensrepräsentation/Norvig/Russell: Qualitative Physik ist ein Teilgebiet der Wissensrepräsentation, das sich speziell mit der Konstruktion einer logischen, nichtnumerischen Theorie physikalischer Objekte und Prozesse befasst.
Der Begriff wurde von Johan de Kleer (1975)(1) geprägt, obwohl man sagen könnte, dass das Unterfangen in Fahlmans (1974(2)) BUILD, einem anspruchsvollen Planer für den Bau komplexer Türme aus Blöcken, seinen Anfang nahm. Fahlman entdeckte beim Designprozess, dass der größte Teil des Aufwandes (nach seiner Schätzung 80%) in die Modellierung der Physik der Blockwelt zur Berechnung der Stabilität verschiedener Untergruppen von Blöcken und nicht in die Planung an sich ging. Er skizziert einen hypothetischen, naiv physikartigen Prozess, um zu erklären, warum kleine Kinder BUILD-ähnliche Probleme lösen können, ohne Zugang zur hochtourigen Fließkommaarithmetik, die in der physikalischen Modellierung von BUILD verwendet wird, zu haben.
Hayes (1985a)(3) verwendet "histories" - vierdimensionale Abschnitte der Raumzeit ähnlich wie Davidsons Ereignisse -, um eine ziemlich komplex-naive Physik von Flüssigkeiten zu konstruieren ((s) Vgl. >Ereignisse/Davidson).
Hayes war der erste, der bewies, dass ein Bad mit einem Stöpsel irgendwann überlaufen wird, wenn der Wasserhahn weiterläuft und dass eine Person, die in einen See fällt, überall nass wird. Davis (2008)(4) gibt ein Update zur Ontologie der Flüssigkeiten, welches das Einfüllen von Flüssigkeiten in Behälter beschreibt.
De Kleer und Brown (1985)(5), Ken Forbus (1985)(6) und Benjamin Kuipers (1985)(7) entwickelten unabhängig und fast gleichzeitig Systeme, die auf der Grundlage qualitativer Abstraktionen der zugrundeliegenden Gleichungen über ein physikalisches System entscheiden können. Die qualitative Physik entwickelte sich schon bald so weit, dass es möglich wurde, eine beeindruckende Vielfalt komplexer physikalischer Systeme zu analysieren (Yip, 1991)(8).
Qualitative Techniken wurden verwendet, um neue Designs für Uhren, Scheibenwischer und 6-Bein Roboter zu entwickeln (Subramanian and Wang, 1994)(9). Die Sammlung Readings in Qualitative Reasoning about Physical Systems (Weld und
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de Kleer, 1990)(10), ein Enzyklopädieartikel von Kuipers (2001)(11) und ein Handbuchartikel von Davis (2007)(12) stellen das Feld vor.

1. de Kleer, J. (1975). Qualitative and quantitative knowledge in classical mechanics. Tech. rep. AITR-
352, MIT Artificial Intelligence Laboratory
2. Fahlman, S. E. (1974). A planning system for robot construction tasks. AIJ, 5(1), 1–49.
3. Hayes, P. J. (1985a). Naive physics I: Ontology for liquids. In Hobbs, J. R. andMoore, R. C. (Eds.), Formal Theories of the Commonsense World, chap. 3, pp. 71–107. Ablex
4. Davis, E. (2008). Pouring liquids: A study in commonsense physical reasoning. AIJ, 172(1540–1578).
5. de Kleer, J. and Brown, J. S. (1985). A qualitative physics based on confluences. In Hobbs, J. R. and
Moore, R. C. (Eds.), Formal Theories of the Commonsense World, chap. 4, pp. 109–183. Ablex.
6. Forbus, K. D. (1985). Qualitative process theory. In Bobrow, D. (Ed.), Qualitative Reasoning About
Physical Systems, pp. 85–186. MIT Press
7. Kuipers, B. J. (1985). Qualitative simulation. In Bobrow, D. (Ed.), Qualitative Reasoning About Physical Systems, pp. 169–203. MIT Press.
8. Yip, K. M.-K. (1991). KAM: A System for Intelligently Guiding Numerical Experimentation by Computer. MIT Press.
9. Subramanian, D. and Wang, E. (1994). Constraintbased kinematic synthesis. In Proc. International
Conference on Qualitative Reasoning, pp. 228–239.
10. Weld, D. S. and de Kleer, J. (1990). Readings in Qualitative Reasoning about Physical Systems. Morgan Kaufmann.
11. Kuipers, B. J. (2001). Qualitative simulation. In Meyers, R. A. (Ed.), Encyclopeida of Physical Science
and Technology. Academic Press.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
KI-Forschung

Norvig I
Peter Norvig
Stuart J. Russell
Artificial Intelligence: A Modern Approach Upper Saddle River, NJ 2010

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