Psychologie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Humberto Maturana über Sprache – Lexikon der Argumente

I 56
Sprache/Maturana: Sprache ist Orientierungsverhalten. - Sie ist nicht denotativ! - Sonst ist seine Evolution nicht verständlich. - Sie würde sonst absurderweise Denotation voraussetzen.
>Sprachevolution
, >Denotation, >Verhalten.
Sprache/Maturana: ist konnotativ: Orientierung im kognitiven Bereich. - Kein Verweis auf Entitäten.
>Referenz, >Operation/Maturana.
I 58
Sprache dient nicht der Übertragung von Information. - Es wird gar nichts von einem Organismus auf eine anderen übertragen. - Stattdessen: Beeinflussung einer Orientierung.
>Information, >Kommunikation.
I 91
Sprache dient der Herstellung eines Bezugsrahmens.
>Bezugssysteme.
(I 59 >"Botschaft"Maturana: Es bleibt immer noch dem Hörer überlassen, wie er sich orientiert. - Bei Orientierungsverhalten ist keine Unterscheidung Semantik/Syntax möglich.)
I 126
Sprache/Maturana: Sprache muss als Ergebnis von irgendetwas anderem entstehen! Der fundamentale Prozess ist die ontogenetische Koppelung von Strukturen, die zur Entwicklung eines konsensuellen Bereichs führt.
>Strukturelle Koppelung.
I 198
Sprache/Überdeckung/Überdecken/Maturana: Mit Handlungen macht man Unterscheidungen. - Damit wird die Handlung zum konsensuellen Zeichen. - Die Unterscheidung wird damit überdeckt.
>Operation/Maturana.
Bsp Objekt/Gegenstand: Das Objekt entsteht als konsensuelle Koordination von Handlungen. - Es überdeckt die Handlung und macht sie unsichtbar. - Gegenstände überdecken Handlungen. - Gegenstände sind nicht vor der Sprache gegeben.
>Gegenstände, >Ontologie.
I 199
Sprache/Maturana: Sprache ist nicht Abstraktion sondern körperlich. Übertragung/Symbolisierung/Bedeutung/Denotation: diese sind immer sekundär, beim Beobachter.
>Beobachtung, >Symbole, >Zeichen, >Bedeutung, >Denotation.
I 255
Sprache/Maturana: Außerhalb der Sprache können wir nichts unterscheiden; auch nicht uns selbst.
>Welt/Denken, vgl. >Denken ohne Sprache.
Sprache setzt Neurophysiologie voraus, ist also selbst kein neurophysiologisches Phänomen - Wörter: = Unterscheidungen.
>Wörter, >Wortbedeutung.
I 261
Sprache operiert nicht mit Symbolen - (diese beziehen sich auf etwas Unabhängiges).
Zeichen/Laute/Bewegungen: Zeichen bzw. Laute konstituieren von sich aus keine Wörter - und Folgen von Zeichen konstituieren kein Sprachhandeln.

Sprache: Koordination von Handlungen.
I 282
Objektivität in Klammern: betrachtet Sprache als biologisches Phänomen. - Änderungen der Strukturdynamik sind beobachtbar.
>Objektivität/Maturana.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Maturana I
Umberto Maturana
Biologie der Realität Frankfurt 2000

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