Psychologie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Sprache – Lexikon der Argumente

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Sprache/RicoeurVsSaussure/Ricoeur: Gegen [die] eindimensionale Annäherung an Sprache, für die
Zeichen die einzigen grundlegenden Entitäten sind (>Strukturelle Linguistik/Ricoeur
), möchte ich einen zweidimensionalen Ansatz anwenden, bei dem sich die Sprache auf zwei irreduzible Entitäten, Zeichen und Sätze, stützt. Diese Dualität stimmt nicht mit der von Langue und Parole überein, wie sie in Saussure's Cours de linguistique générale(1) definiert ist, oder auch nicht, wie diese Dualität später als Opposition zwischen Code und Botschaft umformuliert wurde. In der Terminologie von langue und...
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parole (...).
Sprache/Emile Benveniste/Ricoeur: Sprache beruht [nach Benveniste] auf der Möglichkeit zweier Arten von Operationen, der Integration in größere Ganzheiten und der Dissoziation in konstitutive Teile. Der Sinn geht von der ersten Operation aus, die Form von der zweiten. >Diskurs/Ricoeur.
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Sprache ist keine eigene Welt. Sie ist nicht einmal eine Welt. Aber weil wir in der Welt sind, weil wir von Situationen betroffen sind, und weil wir uns in diesen Situationen umfassend orientieren, können wir
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etwas zu sagen haben, haben wir Erfahrung, die wir in die Sprache einbringen können. >Sprecherbedeutung/Ricoeur.
Die Vorstellung, Erfahrung in die Sprache zu bringen, ist die ontologische Bedingung der Referenz, eine ontologische Bedingung, die sich in der Sprache als ein Postulat widerspiegelt, das keine immanente Rechtfertigung hat; das Postulat, nach dem wir die Existenz singulärer Dinge voraussetzen, die wir identifizieren.

1. Ferdinand de Saussure, Cours de linguistique générale (Paris: Payot, 1971); English trans., by Wade Baskin, Course in General Linguistics (New York: McGraw-Hill, 1966).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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