Psychologie Lexikon der Argumente

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Typentheorie: Beschränkung formaler Systeme auf eine Art der Bezugnahme, die verhindert, dass sich Symbole einer Ebene (eines Typs) auf Symbole derselben Ebene (desselben Typs) beziehen. Dadurch sollen Paradoxien vermieden werden, die aus einer Selbstbezüglichkeit der verwendeten Zeichen oder Ausdrücke entstehen. Ursprüngliche Vorschläge für Typentheorien stammen von B. Russell (B. Russell, Mathematical logic as based on the theory of types, in American Journal of Mathematics 30 (1908), pp. 222–262). Siehe auch Selbstbezüglichkeit, Zirkularität, Paradoxien, Russells Paradoxie, Stufen, Verzweigte Typentheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Rudolf Carnap über Typentheorie – Lexikon der Argumente

I 81f
Bsp Sind a, b Körper, so sind die Sätze "a ist viereckig", "b ist rot" wahr oder falsch, jedenfalls sinnvoll. Ferner sind die Sätze "Viereckig ist eine räumliche Eigenschaft" und "Rot ist eine Farbe" wahr.
Dagegen sind die Wortreihen "a ist eine räumliche Eigenschaft", "viereckig ist rot", "Farbe ist eine räumliche Eigenschaft" weder war, noch falsch, sondern sinnlos, bloße Scheinsätze. (Also nicht: "a ist eine Eigenschaft.")
Solche Scheinsätze werden vermieden, wenn ein Begriff (Eigenschaft) n-ter Stufe jeweils nur auf einen solchen (n-1)ter Stufe bezogen wird. Daraus folgt, dass die Annahme, eine gewisse Eigenschaft, sich selber zu oder komme sich nicht selber zu, weder wahr noch falsch sein kann, sondern stets sinnlos ist.
>Sinn
, >Sinnloses, >Wahrheitswertlücke.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ca I
R. Carnap
Die alte und die neue Logik
In
Wahrheitstheorien, G. Skirbekk (Hg) Frankfurt 1996

Ca II
R. Carnap
Philosophie als logische Syntax
In
Philosophie im 20.Jahrhundert, Bd II, A. Hügli/P.Lübcke (Hg) Reinbek 1993

Ca IV
R. Carnap
Mein Weg in die Philosophie Stuttgart 1992

Ca IX
Rudolf Carnap
Wahrheit und Bewährung. Actes du Congrès International de Philosophie Scientifique fasc. 4, Induction et Probabilité, Paris, 1936
In
Wahrheitstheorien, Gunnar Skirbekk Frankfurt/M. 1977

Ca VI
R. Carnap
Der Logische Aufbau der Welt Hamburg 1998

CA VII = PiS
R. Carnap
Sinn und Synonymität in natürlichen Sprachen
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Ca VIII (= PiS)
R. Carnap
Über einige Begriffe der Pragmatik
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

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