Psychologie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Regression: In der Psychologie ist die Regression ein Abwehrmechanismus, bei dem eine Person vorübergehend oder dauerhaft zu einem Verhalten oder einem geistigen Zustand zurückkehrt, der für eine frühere Entwicklungsstufe charakteristisch ist. Siehe auch Entwicklungsstadien.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Regression – Lexikon der Argumente

I 103
Regression/Freud/Traumdeutung/Ricoeur: die Aspekte der Regression sind zeitlich, topisch und dynamisch.
Ricoeur: Was uns - bei dieser Regression - von Begriffen des Sinns auf Begriffe der Kraft verweist, ist der »Kurzschluss« zwischen Archaischem und 'Traumhaftem; denn diese Phantastik ist eine Phantastik des Wunsches. Wenn der Traum aufgrund seines Erzählcharakters zur Rede hingezogen wird, so wirft
I 104
ihn sein Verhältnis zum Wunsch wieder auf die Seite der Energie, des conatus, des Begehrens, des Willens zur Macht, der Libido, oder wie immer man es nennen mag. Damit steht der Traum, als Ausdruck des Wunsches, zwischen Sinn und Kraft. - Verdichtung und Verschiebung: siehe >Überdetermination/Ricoeur
, >Terminologie/Freud, >Zensur/Ricoeur.
I 106
Darstellung: während Verdichtung und Verschiebung von der Verfälschung der Themen
oder des »lnhalts« Rechenschaft ablegen, bezeichnet die »Darstellung« einen anderen Aspekt der Regression, den Freud formale Regression nennt (im Unterschied zur zeitlichen Regression (...)
I 107
und der topischen Regression). Diese »Darstellung« aber eignet sich zu einer Beschreibung in Termini der Bedeutung; so bemerkt man den syntaktischen Zusammenbruch, die Ersetzung aller logischen Relationen durch bildliche Entsprechungen, die Darstellung der Negation (durch die Vereinigung der Gegensätze in einem einzigen Objekt, den mimischen oder Rebuscharakter des manifesten Inhalts, wie überhaupt das Rückschreiten zum imaginierten oder konkreten
Bild; (...)
Problem: „Rücksicht auf Darstellbarkeit“/Freud: Was in dieser Hinsicht den Traum zu charakterisieren scheint, ist die Regression zur halluzinatorischen Belebung der Wahrnehmung, über die Erinnerungsbilder hinaus. Freud kann also sagen: »Das Gefüge der Traumgedanken wird bei der Regression in sein Rohmaterial aufgelöst.«(1) Doch diese Regression zum Bild, die wir als halluzinatorische Belebung der Wahrnehmung beschrieben haben, ist gleichzeitig ein
ökonomisches Phänomen, das sich nur als »Veränderungen in den Energiebesetzungen der einzelnen Systeme«(2) ausdrücken lässt. >Darstellung/Freud/Ricoeur.


1. S. Freud, GW II/III, 549.
2. Ebenda.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z