Psychologie Lexikon der Argumente

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Volkspsychologie, Alltagspsychologie: Ausdruck für psychologische Theorien, die mentale Prozesse und Zustände mit alltagssprachlichen Begriffen beschreiben und den Anspruch haben, Erklärungen für diese mentalen Prozesse und Zustände mit ebenso alltagssprachlichen Begriffen zu liefern. Begründet wird der Anspruch dieser Theorien unter anderem damit, dass unsere Erlebnisse letztlich nicht erschöpfend durch physikalistische Beschreibungen erfasst werden. Siehe auch Physikalismus, Reduktionismus, Reduktion, Qualia, Empfindungen, Erklärungen,

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Schiffer über Volkspsychologie – Lexikon der Argumente

I 33f
SchifferVsvolkspsychologie: Problem: die Theorie wird oft gleichzeitig dieselbe funktionale Rolle für verschiedene Überzeugungen (Glauben) liefern.
>Funktionale Rolle
, >Überzeugungen.
SchifferVsLoar: bei ihm folgt aus Bel T#(dass Schnee weiß ist = Bel T#(dass Gras grün ist).
Dann haben beide dieselbe T#-korrellerte funktionale Rolle.
Bedeutungstheorie/Loar, vgl. >Homophonie.
I 276
Pointe: Dabei ist die Eindeutigkeitsbedingung eine ganz schwache Bedingung.
>Eindeutigkeitsbedingung.
Sie ist nicht hinreichend dafür, dass man in einem bestimmten Glaubenszustand ist, der mit ihnen verknüpft ist: Bsp
"Wenn p wahr ist, glaubt man, dass p".
Pointe: "p" kommt innerhalb und außerhalb des Glaubenskontexts vor. - Daher wird die Theorie etwas eindeutiges über p sagen.
Problem: In der Eindeutigkeitsbedingung kommen die Variablen für Propositionen. Nur innerhalb von Glaubenskontexten vor. - Dann haben alle Glauben derselben logischen Form dieselbe funktionale Rolle.
>Opake Kontexte.
I 34
Das unterscheidet alles nicht die Überzeugung, dass Dinosaurier ausgestorben sind von der, dass Flöhe sterblich sind.
>Zitattilgungsschema, >Äquivalenz.
Problem: Es gibt zu wenig Input-Regeln, die sich nicht auf Wahrnehmung beziehen.
I 38
BurgeVsVolkspsychologie BurgeVsIBS/BurgeVsGrice/Schiffer:: berühmtes Bsp: Alfred glaubt in w, dass er Arthritis im Oberschenkel hat. - Er deckt aber außerdem auch alle richtigen Fälle ab.
In w’ hat er einen korrekten Gebrauch von "Arthritis" - dann hat er in w’ nicht den Glauben, dass er Arthritis im Oberschenkel hat - (denn dieser Glaube ist falsch).
Pointe: In w’ ist er in genau denselben T*-korrelierten Zuständen (T* = Volkspsychologie) wie in w. - Daher müsste er denselben Glauben ausdrücken. - Das tut er aber nicht. - Daher muss der CSF (commonsense-Funktionalismus) falsch sein.
>Tyler Burge, >Funktionalismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987

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