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Egalitarismus: Der Egalitarismus ist eine philosophische und politische Theorie, die davon ausgeht, dass alle Menschen in Bezug auf ihren grundlegenden Wert oder moralischen Status gleichwertig sind und daher mit gleichem Respekt behandelt werden sollten und gleiche Rechte und Möglichkeiten haben.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Egalitarismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 417
Egalitarismus/Sen/Weinstein: Der egalitäre Liberalismus von Sen zeugt von der konzeptionellen Flexibilität des Liberalismus, indem er eine "inklusive" Form des Konsequentialismus mit einer grundlegenden "Fähigkeitsgleichheit" kombiniert. Für Sen ist die Moral "konsequenzbasiert", obwohl sie nicht im engeren Sinne konsequentalistisch ist.
>Liberalismus
.
Konsequentialismus: Der Konsequentialismus ist enger gefasst, weil er willkürlich wertneutral ist. "konsequenzbasierte Evaluation" umfasst dagegen auch Informationen, die nicht zur Nützlichkeit gehören, wie die Relativität von Handelnden.
Deontologie: In Sen's Worten: "Deontologische Werte können in der Tat im Rahmen einer konsequenten Evaluation durch wertrelative Ergebnismoralitäten berücksichtigt werden" (1982(1): 38).*
>Deontologie.
Praktische Argumentation/Sen: In jüngerer Zeit bezeichnet Sen seine Version der praktischen Argumentation als "konsequente Argumentation mit inklusivem deontischen Wert" (2001(2): 64). Eine solche Argumentation verbietet es, entweder dem Recht oder dem Gut den Vorrang zu geben. Vielmehr sind diese Begriffe miteinander verknüpft, so dass wir sie gleichzeitig betrachten müssen: Während Überlegungen zu Freiheiten, Rechten und Pflichten nicht die einzigen sind, auf die es ankommt (z.B. auch das Wohlergehen), sind sie dennoch Teil der Auseinandersetzungen, die wir bei der Entscheidung darüber, was am besten ... zu tun wäre, zu berücksichtigen haben" (2001(2): 61).
>Konsequentialismus/Sen, >Gleichheit/Sen.

* für Sen (1979)(3) ist Welfareismus eine engere Form von Konsequentialismus, während Utilitarismus eine engere Form von Welfareismus ist. Während der Konsequentialismus Handlungen nach der Güte des Zustands bewertet, den sie hervorbringen, beurteilt der Welfareismus die Güte eines Zustands nach der Güte seiner Nützlichkeit. Der Utilitarismus beurteilt die Güte der Versorgungseinrichtungen eines Staates nach ihrer Gesamtsumme.

1. Sen, Amartya (1982) 'Rights and agency'. Philosophy and Public Affairs, 11: 3-39.
2. Sen, Amartya (2001) 'Reply'. Economics and Philosophy, 17: 51-65.
3. Sen, Amartya (1979) 'Utilitarianism and welfarism'. The Journal of Philosophy, LXXVI: 463-89.

Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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