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Optimism Bias: Optimismusvoreingenommenheit bezieht sich auf die Tendenz von Personen, die Wahrscheinlichkeit negativer Ereignisse zu unterschätzen und positive Ergebnisse für sich selbst zu überschätzen. Sie führt dazu, dass Menschen glauben, dass sie im Vergleich zu anderen weniger wahrscheinlich von negativen Ereignissen betroffen sind, was die Entscheidungsfindung und Risikobewertung durch eine übermäßig positive Perspektive beeinflusst. Siehe auch Entscheidungsfindungsprozesse, Entscheidungen, Entscheidungstheorie, Verhalten, Verhaltensökonomik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Wirtschaftstheorien über Optimismus - Lexikon der Argumente

Parisi I 70
Optimismus/Wirtschaftstheorien/Jolls: In der Diskussion (...) des "Debiasing" durch das Gesetz liegt der Fokus auf Szenarien, in denen Optimismus zu einer generellen Unterschätzung des Risikos des Ausfalls von Bildungskrediten führen soll. >Risikowahrnehmung/Wirtschaftstheorien
, >Optimismus/Bibas, >Begrenzte Rationalität/Jolls.
Wie u. a. Schwartz und Wilde (1983(1)) betont haben, sind jedoch nicht alle Einstellungen durch eine signifikante Unterschätzung des Risikos als Folge des Optimismus gekennzeichnet. Im Allgemeinen ist Optimismus kontextabhängig (Armour und Taylor, 2002)(2). Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass Personen das mit einem bestimmten Vorhaben verbundene Risiko eher überschätzen als unterschätzen. Zum Beispiel kann eine hohe Anzahl von Unfällen oder Verletzungen zu übermäßigem Pessimismus führen - eine Verzerrung, die dem Optimismus entgegengesetzt ist (Schwartz und Wilde, 1983)(1). Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass überoptimistische Verbraucher das Basisrisiko unterschätzen, aber die Risikominderung durch Vorsichtsmaßnahmen überschätzen - was möglicherweise einen positiven Anreiz für Unternehmen darstellt, solche Maßnahmen zu ergreifen (Schwartz, 1988)(3).
Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Wahrscheinlichkeiten von Ereignissen mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit überschätzt werden, obwohl die empirische Evidenz hier gemischt ist, wobei einige Autoren eine Überschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignissen mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit vermuten (z. B. Viscusi und Magat, 1987(4), S. 90-93) und andere Autoren eine Unterschätzung der Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse vermuten (z. B. Kunreuther, 1982)(5). Der Schwerpunkt der Diskussion liegt hier auf den Fällen, in denen Optimismus zu einer Unterschätzung des Risikos führen soll; (...). >Begrenzte Rationalität, >Kognitive Verzerrungen/Wirtschaftstheorien.

1. Schwartz, Alan and Louis L. Wilde (1983). “Imperfect Information in Markets for Contract Terms: The Examples of Warranties and Security Interests.” Virginia Law Review 69: 1387–1485.
2. Armor, David A. and Shelley E. Taylor (2002). “When Predictions Fail: The Dilemma of Unrealistic Optimism,” in Thomas Gilovich, Dale Griffin, and Daniel Kahneman, eds., Heuristics and Biases: The Psychology of Intuitive Judgment, 334–347. New York: Cambridge University Press..
3. Schwartz, Alan (1988). “Proposals for Products Liability Reform: A Theoretical Synthesis.” Yale Law Journal 97: 353–419.
4. Viscusi, W. Kip and Wesley A. Magat (1987). Learning About Risk: Consumer and Worker Responses to Hazard Information. Cambridge, MA: Harvard University Press.
5. Kunreuther, Howard (1982). “The Economics of Protection Against Low Probability Events,” in Gerardo R. Ungson and Daniel N. Braunstein, Hrsg., Decision Making: An Interdisciplinary Inquiry, 195–215. Boston, MA: Kent Publishing.

Jolls, Christine, „Bounded Rationality, Behavioral Economics, and the Law“. In: Parisi, Francesco (Hrsg.) (2017). The Oxford Handbook of Law and Economics. Bd. 1: Methodology and Concepts. NY: Oxford University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Wirtschaftstheorien

Parisi I
Francesco Parisi (Ed)
The Oxford Handbook of Law and Economics: Volume 1: Methodology and Concepts New York 2017

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