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Klassifikation: Unter Klassifizierung versteht man den Prozess der Kategorisierung oder Organisation von Objekten, Ideen oder Informationen auf der Grundlage gemeinsamer Merkmale oder Kriterien. Er hilft dabei, komplexe Systeme oder Daten zu vereinfachen und sinnvoll zu gestalten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Klassifikation – Lexikon der Argumente

I 279
Naturgeschichte: Veränderung zwischen1775 und1795: das Prinzip der Klassifikationen wird nicht in Frage gestellt. »Wesentliches Merkmal« Unterschied:
Alte Sicht: für die Systematiker waren die repräsentativen Elemente von Anfang an festgelegt.
Neu: Methodiker: für sie lösen sich die Repräsentation erst allmächtig. Bei der fortschreitenden Konfrontation heraus. >Repräsentation
.
1. Hierarchie der Merkmale: einige sind absolut konstant und fehlen in keiner Gattung oder Art. Andere sind weniger konstant. Mit ihnen ist eine Definition der Familien oder der Ordnungen unmöglich. Sie sind nicht wesentlich.
2. Funktion der Merkmale: mit den Merkmalen sind also Funktionen verbunden. Alte Sicht: das Wesen wird am sichtbaren Punkt festgemacht. Neu: das Merkmal wird nicht durch eine Beziehung des Sichtbaren zu sich selbst erstellt.
3. Begriff des Lebens: eine Beziehung in der Tiefe des Körpers, die die Organe an der Oberfläche verbindet.
Klassifikation: neu: heißt jetzt nicht mehr, das Sichtbare auf sich selbst zu beziehen, sondern auf eine tiefere Ursache.
4. Parallelismus zwischen Klassifikation und Nomenklatur wird durch diese Tatsache aufgelöst.
Denkbild/Foucault: Beziehung zwischen Raum der Organisation und dem der Nomenklatur: statt sich zu decken, stehen sie künftig senkrecht zueinander.
Ähnlichkeit: setzt die Prüfung der gesamten Organisation der Arten voraus.
Name und Gattung, Bezeichnung und Klassifikation, Sprache und Natur hören auf, sich zu schneiden. Die Ordnung der Wörter und die Ordnung der Wesen decken sich nur noch in einer künstlich definierten Linie.
Sprache: man beginnt über Dinge zu sprechen, die in einem anderen Raum als die Wörter statthaben.
Ordnung/Klassik: bestimmte Weise der Zusammensetzung aus elementaren Stoffen. (>Klassifikation/Linné, Arten/Linné).
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Gould II 70
Klassifikation/Gould: Geschichtliche Veränderungen der Klassifikationen sind die versteinerten Anzeichen gedanklicher Umstürze.
Gould II 71
Klassifikation/Foucault/Gould: Warum sollte man die Armen, die Arbeitslosen und die Geisteskranken in einer Gruppe zusammenfassen?
Foucault argumentiert, dass die Geburt der modernen Handelsgesellschaften zu einer neuen Definition der Kardinalssünde geführt habe, die unsichtbar gemacht werden müsse, indem man sie wegsperrt. Diese Sünde war die Untätigkeit.(1)
Gould II 72
Foucault: These: Die Dinge, die aus den Taxonomien ausgespart werden, sind genauso wichtig, wie die einbezogenen.

1. M. Foucault,

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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