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Spezies, Arten: In der Biologie ist eine Art eine grundlegende Klassifizierungseinheit. Sie fasst Organismen zusammen, die sich miteinander kreuzen und fruchtbare Nachkommen erzeugen können, gemeinsame Merkmale aufweisen und eine bestimmte ökologische Nische besetzen. Siehe auch Nischen, Evolution, Gene, Natürliche Arten._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Ernst Mayr über Arten – Lexikon der Argumente
Gould I 216 Art/Darwin/Lamarck: Arten sind keine natürliche Einheiten sondern "rein artifizielle Zusammenstellungen"... begriffliche Definitionen. >Ordnung, >Systeme, >Definitionen, >Definierbarkeit, >Klassifikation. Gould I 217 Art/Ernst MayrVsDarwin/MayrVsLamarck: Arten sind Produkt der Evolution und nicht des menschlichen Geistes. >Evolution, >Evolution/Mayr. I 179 Def Art/Mayr: Eine Art ist eine Vorrichtung zum Schutz ausgewogener, harmonischer Genotypen. "Biologisches Artkonzept" sucht biologischen Grund für die Existenz von Arten. Vielleicht gibt es zufällig noch andere Eigenschaften. Biologisches Artkonzept: 1. Problem: Asexuelle Organismen bilden keine Populationen. 2. Problem: Räumliche Ausdehnung mit Unterarten. Sie können in der Isolation mit der Zeit zu selbständigen Arten werden (durch Erwerb von neuen Isolationsmechanismen). (Polytypische Arten). I 181 Nominalistisches Artkonzept: In der Natur gibt es ausschließlich Individuen, Arten sind künstlich vom Menschen geschaffen. MayrVs: Das wäre Willkür, und die Natur zeigt, dass nicht Willkür herrscht. I 182 Evolutionäres Artkonzept: zeitliche Dimension, Generationenreihe von Populationen. MayrVs: Das Konzept berücksichtigt nicht, dass es zwei mögliche Wege der Artentstehung gibt: a) Allmähliche (graduelle) Wandlung einer Stammlinie in eine andere Art, ohne dass die Zahl der Arten verändert würde, b) Die Vervielfältigung von Arten durch geographische Isolation. I 183 Art/Mayr: Art wird auf drei ganz verschiedene Objekte oder Phänomene angewendet: 1. Das Artkonzept 2. Die Kategorie Art 3. Die Arttaxa. Manche Autoren konnten diese nicht unterscheiden, was zu heilloser Verwirrung in der Literatur geführt hat. Artkonzept: biologische Bedeutung oder Definition des Wortes "Art". Kategorie Art: bestimmte Rangstufe im Linnéschen System. (Andere Kategorien: Ordnung, Reich., Gattung...) Def Arttaxa: Besondere Populationen oder Populationsgruppen, die der Artdefinition entsprechen. Sie sind Entitäten ("Individuen") und lassen sich als solche nicht definieren. Individuen können nicht definiert werden, sondern lediglich beschrieben und abgegrenzt. >Definitionen, >Definierbarkeit. I 183 Evolution/Mayr: Art ist die entscheidende Entität der Evolution. Art: Eine Art tritt, ganz unabhängig von den ihr zugehörigen Individuen, als eine Einheit mit anderen Arten in der gemeinsamen Umwelt in Wechselwirkung. I 185 Makrotaxonomie: Die Klassifikation von Arten (in übergeordnete Gruppen) Gruppen: Meist leicht erkennbar: Vögel, Schmetterlinge, Käfer. Abwärtsklassifikation (Eigentlich Identifizierung). Zweiteilung (aristotelisch), Blütezeit der medizinischen Botanik. Bsp Warmblüter oder Nicht-Warmblüter - Federn habend oder nicht habend. I 192 Organismentypen: Die meisten neuen Organismentypen entstehen nicht durch allmähliche Umformung einer Stammlinie, also eines schon vorhandenen Typus. Vielmehr dringt eine Gründerart in eine neue adaptive Zone vor und ist dort dank schneller adaptiver Veränderungen erfolgreich. Bsp Die mehr als 5000 Singvogelarten sind nicht mehr als die Variation eines einzigen Themas. I 192 Art: Die beiden evolutionären Wege, eine neue Art hervorzubringen: a) allmählicher Wandel des Phänotyps und b) zunehmende Vielfalt (Speziation) stehen nur in loser Verbindung. I 192 Selektionsdruck: Selektionsdruck kann ausbleiben, wenn eine Gründerart in seine sehr günstige adaptive Zone gelangt. I 283 Arten/Mayr: Sehr konservative Schätzung: 10 Mio Tierarten, davon etwa 1,5 Mio beschrieben. Also etwa 15% bekannt. Legitime Schätzung: 30 Mio Arten. Nur 5% sind bekannt. Andererseits sind 99 % aller Vogelarten entdeckt und beschrieben. Bei vielen Insekten, Spinnentieren, niederen Wirbeltieren vermutlich weniger als 10%. Dasselbe gilt für Pilze, Protisten, Prokaryonten._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Mayr I Ernst Mayr Das ist Biologie Heidelberg 1998 Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |