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Ursachen: Ob etwas eine physische Ursache von etwas ist, hängt ab von der Getrenntheit zweier Gegenstände oder Prozesse, die als Ursache und Wirkung identifiziert werden sollen sowie der Übertragung von Energie. Ob dieses Verhältnis zustande kommt, ist demnach kontingent. Sprachlich betrachtet ist das Verhältnis von Ursache und Wirkung dagegen ein notwendiges Verhältnis, da der Begriff Ursache nur auf etwas angewendet wird, das eine Wirkung hat. Siehe auch de re, de dicto, Notwendigkeit, Kontingenz, Kausalität, Wirkung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bigelow über Ursachen – Lexikon der Argumente

I 267
Ursache/Bigelow/Pargetter: These: Eine Ursache ist weder hinreichend noch notwendig für eine Wirkung.
Begründung: Es gibt ein Backup-System, das dieselbe Wirkung hervorgebracht haben könnte,
I 268
wenn das aktuale System fehlgeschlagen wäre. Bsp Sie hätten auch eine andere Scheibe Brot essen können. Verschiedene Nahrungsaufnahmen können exakt die gleiche Wirkung nach sich ziehen.
Unschärfe/Unvollkommenheit/Bigelow/Pargetter: Unschärfe oder Unvollkommenheit ist ein bezeichnendes Merkmal von lebenden Systemen. Dennoch ist das kein intrinsisches Merkmal.
>Wirkung
, >Verursachung, >Kausalität, vgl. >Anomaler Monismus.
Ursache/Lewis/Bigelow/Pargetter: Lewis erlaubt, dass eine Ursache keine notwendige Bedingung für die Wirkung ist. Dennoch erklärt er Verursachung durch Notwendigkeit. Und zwar durch Ketten notwendiger Bedingungen. (1973b(1), 1986d(2), 1979(3)).
>Notwendigkeit, >Bedingungen, >Hinreichendes.
Ursache/Mackie/Bigelow/Pargetter: Mackie kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie Lewis, aber mit strikten Konditionalen.
>Ursache/Mackie.
Ursache/INUS/Mackie: (Mackie, 1965)(4) These: Ursache ist ein nicht hinreichender aber notwendiger Teil einer nicht notwendigen aber hinreichenden Bedingung.
Ursache/Lewis/Mackie/Bigelow/Pargetter: Mackie und Lewis gehen von einer Kette notwendiger Bedingungen aus. Sie unterscheiden sich darin, wie die Glieder der Kette verbunden sein sollen.
Lewis: durch kontrafaktische Konditionale.
Mackie: durch strikte Konditionale. Deren Antezedenten können so komplex sein, dass wir sie in der Praxis nicht angeben können.
>Kontrafaktisches Konditional.

Backup-System/Bigelow/Pargetter: (s.o.) würde dazu führen, dass ein kontrafaktisches Konditional fehlschlägt. Dennoch verbucht Lewis die Ursache als Ursache, weil sie zur Kette beiträgt.
Mackie: dito, weil die abweichende Ursache Teil einer hinreichenden Bedingung ist.
BigelowVsLewis/BigelowVsMackie: beider Theorien haben Nachteile.


1. Lewis, D.K. (1973). Causation. Journal of Philosophy 70. pp.556-67.
2. Lewis, D.K. (1986d). Philosophical Papers, Vol. II, New York: Oxford University Press.
3. Lewis, D. K. (1979). Counterfactual dependence and time's arrow, Nous 13 pp.455-76.
4. Mackie, J. L. (1965). Causes and Conditions. American Philosophical Quarterly 2, pp.245-255.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

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