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Bedeutungswandel: In diesem Zusammenhang geht es um die Frage, ob sich die Bedeutung von Begriffen einer Theorie im Licht neuer Erkenntnisse ändert. Siehe auch Inkommensurabilität, Geschichte, Theorien, Theorienwandel.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Gärdenfors über Bedeutungswandel – Lexikon der Argumente

I 72
Bedeutungswandel/Sprache/Sprachentwicklung/historisch/Gärdenfors: historische Sprachentwicklung ist schwer zu erklären: Änderungen der Bedeutung gehen häufig und schnell vor sich und sind nicht vorherzusagen. Dennoch versuchen wir, Gesetzmäßigkeiten für Bedeutungswandel aufzustellen, nach denen einige Wechsel wahrscheinlicher sind als andere.
Wenn meine These stimmt, dass Pragmatik entwicklungsgeschichtlich vor der Semantik anzusiedeln ist, wurden bestimmte kognitive Funktionen vor der der Ausbildung der Sprache festgelegt und sind Bedingung für diese. Dann wird Sprache gebraucht, um fremde Überzeugungen und zukünftige Ziele zu repräsentieren. (Siehe Gärdenfors 2003, 2004c; Gärdenfors et. al 2012). (1) 2)(3)

Denken ohne Sprache/DennettVsGärdenfors: im Gegensatz dazu vertreten einige Autoren die These, dass Denken nicht ohne Sprache möglich ist: (Dennett, 1991). (4)
Begriffe/Dennett: These: viele Begriffe können erst gebildet werden, wenn Sprache schon ansatzweise vorhanden ist, wie B Inflation, Monat, Erbe.
Begriffe/Gärdenfors: das ist sicher richtig, aber es spricht nicht dagegen, dass die meisten unserer Begriffe sich durch Beobachtung und Handlung herausgebildet haben, bevor sie ihren sprachlichen Ausdruck fanden.

1. Gärdenfors, P. (2003). How Homo became Sapiens: On the evolution of thinking. Oxford.
2. Gärdenfors, P. (2004c). Cooperation and the evolution of symbolic communication. In K. Oller & U. Griebel (Eds.) The evolution of communication systems (pp. 237-256).
3. Gärdenfors et al. (2012). Gärdenfors, P. Brinck, L. & Osvath, M. (2012) Coevolution of cooperation, cognition and communication. In F. Stjernfelt, T. Deacon & T. Schilhab (Eds.) New perspectives of the symbolic species (pp. 193-222) Berlin.
4. Dennett, D. (1991). Consciousness explained. Boston, MA: Little, Brown.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gä I
P. Gärdenfors
The Geometry of Meaning Cambridge 2014

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