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Gesellschaftsvertrag: Der Gesellschaftsvertrag ist eine theoretische Übereinkunft, in der Individuen zustimmen, eine Gesellschaft zu gründen und im Gegenzug für Sicherheit und Ordnung auf einige Freiheiten zu verzichten. Er liegt der modernen politischen Philosophie zugrunde und beeinflusst die Regierungen und ihre Beziehungen zu den Bürgern. Zu den namhaften Vertretern gehören Hobbes, Locke und Rousseau. Siehe auch Gesellschaft, Verträge, Vertragstheorie, Th. Hobbes, J. Locke, J.-J. Rousseau, J. Rawls.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Protagoras über Gesellschaftsvertrag - Lexikon der Argumente

Gaus I 308
Gesellschaftsvertrag/Protagoras/Keyt/Miller: [Ein] Streitpunkt ist die Frage, ob sich in der Großen Rede eine Theorie des Sozialvertrags finden lässt. ((s) Für die Große Rede siehe >Protagoras/Plato
).
Es gibt Wissenschaftler auf beiden Seiten dieser Frage. Obwohl der politische Relativismus mit einem Gesellschaftsvertrag vereinbar ist, geht das Eliminierungsargument, mit dem Protagoras üblicherweise eine Theorie des Gesellschaftsvertrags zugeschrieben wird - nicht von der Natur oder von den Göttern, also von einem Gesellschaftsvertrag (siehe z.B. Guthrie, 1969(1): 137) - stillschweigend von einer falschen Disjunktion aus.
Eine weitere von Platon beiläufig erwähnte Möglichkeit besteht darin, dass Gesetze dem Zufall unter dem Deckmantel von Krieg, Armut und Krankheit geschuldet sind (Gesetze IV.709a-b). Schiappa (1991)(2) ist eine neuere Studie von Protagoras in Buchform. >Relativismus/Protagoras, >Demokratie/Protagoras.

1. Guthrie, W. K. C. (1969) A History of Greek Philosophy. Bd. 3, The Fifth-Century Enlightenment. Cambridge: Cambridge Umversity Press.
2. Schiappa, Edward (1991) Protagoras and Logos: A Study in Greek Philosophy and Rhetoric. Columbia, SC: University of South Carolina Press.

Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Protagoras

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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