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Utilitarismus: Eine Lehre der Ethik, die den angenommenen größten Nutzen für die größte Anzahl Betroffener als das moralisch Anzustrebende annimmt. Siehe auch Hedonismus, Gut/Das Gute, Präferenz-Utilitarismus, Regel-Utilitarismus, Ethik, Moral, Deontologie, Konsequentialismus, Nutzen._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Henry Sidgwick über Utilitarismus – Lexikon der Argumente
Gaus I 413 Utilitarismus/Sidgwick/Weinstein: Sidgwicks 'klassischer' Utilitarismus war (...) eine Form des liberalen Utilitarismus insofern, als Sidgwick wie Mill der Ansicht war, dass Nützlichkeit am besten indirekt über zwischengeschaltete moralische Prinzipien gefördert wird. Daher ist Rawls' Angriff auf den 'klassischen' Utilitarismus Kriegsführung gegen einen Strohmann. Für Sidgwick stellten die "mittleren Axiome" der Moral nach gesundem Menschenverstand im Allgemeinen geeignete glückmaximierende Leitfäden dar und bedurften daher einer bescheidenen kritischen Verfeinerung. Dennoch vertrat Sidgwick wie Mill folgende Ansicht: "da diese tatsächliche moralische Ordnung zugegebenermaßen unvollkommen ist, wird es die Pflicht des Utilitaristen sein, zu ihrer Verbesserung beizutragen" (1981(1): 476). >Sidgwick/Politische Philosophie. Sowohl für Sidgwick als auch für Rawls zähmt der gesunde Menschenverstand radikale Reformen. Der utilitaristische Reformer wird natürlich mit Ehrfurcht und Erstaunen als ein wunderbares Produkt der Natur das Ergebnis langen jahrhundertelangen Wachstums betrachten (und etablierter Moral). Er wird es mit respektvoller Zartheit als einen Mechanismus behandeln, der aus dem flüssigen Element der Meinungen und Dispositionen konstruiert ist und mit dessen unentbehrlicher Hilfe das eigentliche Quantum menschlichen Glücks ständig produziert wird. (1981(1): 475). Sidgwicks indirekter Utilitarismus ähnelte trotz gegenteiliger Proteste Sidgwicks auch dem liberalen Utilitarismus Spencers (vgl. Weinstein, 2000)(2). Spencer: Spencer stimmte mit Sidgwick darin überein, dass die etablierte Moral das "wunderbare Produkt der Natur ist, das Ergebnis von langen Jahrhunderten des Wachstums", wobei moderne liberale Gesellschaften auf die gleiche Reihe von nützlichen moralischen Regeln zurückgreifen können. Und er stimmte mit Mill, wenn auch nicht mit Sidgwick, darin überein, dass wir unsere grundlegendsten moralischen Regeln in strenge Rechte umformuliert haben. >Utilitarismus/Spencer. 1. Sidgwick, Henry (1981 [1907]) The Methods of Ethics. Indianapolis: Hackett. 2. Weinstein, D. (2000) 'Deductive hedonism and the anxiety of influence'. Utilitas, 12: 329—46. Weinstein, David 2004. „English Political Theory in the Nineteenth and Twentieth Century“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Sidgwick I Henry Sidgwick Methods of Ethics 2017 Gaus I Gerald F. Gaus Chandran Kukathas Handbook of Political Theory London 2004 |