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Staat: In der politischen Theorie ist der Staat eine zentralisierte politische Organisation mit Autorität über ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte Bevölkerung. Er setzt Gesetze durch, hält die Ordnung aufrecht und übt die Regierungsgewalt durch verschiedene Institutionen aus. Siehe auch Gesellschaft, Nationen, Herrschaft, Institutionen, Macht, Recht, Gesetze, Rechte, Rechtsprechung, Gesetzgebung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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��mile Durkheim über Staat – Lexikon der Argumente
Habermas IV 125 Staat/Durkheim/Habermas: in differenzierten Gesellschaften ist das Kollektivbewusstsein im Staat verkörpert. Dieser muss für die Legitimität der Gewalt, die er monopolisiert, selber sorgen: „der Staat ist ein spezielles Organ mit der Aufgabe, bestimmte Vorstellungen zu entwickeln, die für das Kollektiv gelten. Diese Vorstellungen unterscheiden sich von anderen kollektiven Vorstellungen durch ihre höheren Grad an Bewusstheit und Reflexion. (1) Habermas: moderne Staaten haben die sakralen Grundlagen ihrer Legitimation auf einen in der politischen Öffentlichkeit kommunikativ gebildeten, diskursiv geklärten Gemeinwillen umgestellt. Durkheim: Ein Volk ist umso demokratischer, als die Überlegung, die Reflexion, der kritische Geist im Gang der öffentlichen Angelegenheiten eine immer wichtigere Rolle spielen. (…) Weil es ständige Kommunikationen zwischen ihnen und dem Staat gibt, ist der Staat für die Individuen nicht mehr wie eine äußere Gewalt, die ihnen einen ganz mechanischen Antrieb aufzwingt. (2) Habermas IV 126 Habermas: in dem Maße, wie sich der religiöse Grundkonsens auflöst und die Staatsgewalt ihre sakrale Rückendeckung verliert, kann sich die Einheit des Kollektivs nur mehr als Einheit einer Kommunikationsgemeinschaft, nämlich über einen in der politischen Öffentlichkeit kommunikativ erzielten Konsens herstellen und erhalten. Habermas: wenn man diese Umstellung des Staates auf säkularisierte Grundlagen der Legitimation als Hintergrund berücksichtigt, legt die Entwicklung des Vertrages vom rituellen Formalismus zum wichtigsten Instrument des bürgerlichen Privatrechts die Idee einer Versprachlichung, einer kommunikativen Verflüssigung des religiösen Grundkonsenses nahe. 1. E. Durkheim, Lecons de sociologie, Physique des moeurs et du droit. Paris 1969, S. 87; (engl. London 1957). 2.Ebenda S. 123._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Durkheim I E. Durkheim Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |