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Konjunktur: Konjunkturzyklen sind wiederkehrende Schwankungen in der Wirtschaftstätigkeit, die durch abwechselnde Perioden von Expansion und Kontraktion gekennzeichnet sind. Diese Zyklen umfassen Phasen des Wachstums (Expansionen) und des Rückgangs (Kontraktionen), die Schwankungen in der Produktion, der Beschäftigung, den Investitionen und den Verbraucherausgaben umfassen. Siehe auch Wirtschaft, Märkte, Konsum.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Edward Tufte über Konjunktur – Lexikon der Argumente

Mause I 281f
Konjunktur/Politische Wahlen/Tufte: These: „Politische Konjunkturzyklen“ (Siehe Politische Wahlen/Nordhaus) können nicht nur durch geldpolitische Maßnahmen, sondern auch durch die Finanzpolitik hervorgerufen werden. Regierungen werden verleitet, eine expansive Fiskalpolitik zu betreiben: Im Wahljahr könnten Steuern gesenkt werden, Ausgaben gesteigert und damit Haushaltsdefizite erhöht werden. Nach der Wahl erfolgt dann die Reduktion des Defizits durch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen.
Das wäre ein „Elektoraler Budgetzyklus“. (1)
VsTufte: Einwände dagegen richten sich gegen die Annahme, dass die Finanzpolitik zu Wiederwahlzwecken manipuliert wird. Bei rationalen Individuen sollte eine solche Politik auf die Dauer nicht erfolgreich sein. Spieltheoretisch lässt sich argumentieren, dass Regierungen expansive Fiskalpolitik als Signal benutzen könnten, um Wählern, die nicht die Budgetentwicklung in einem Jahr genau verfolgen können, ihre Kompetenz zu vermitteln (siehe z. B. Rogoff 1990 (2); Rogoff und Sibert 1988 (3)). Dies würde gerade besonders kompetente Regierungen zu einer expansiven Politik veranlassen.
Allgemein scheint es in Ländern, die noch nicht lange demokratisch verfasst sind, häufiger zu elektoralen Budgetzyklen zu kommen, als in Ländern mit einer längeren demokratischen Tradition. (4)

1. Edward R. Tufte,. Political control of the economy. Princeton: Princeton 1978.2.
2. Kenneth Rogoff. 1990. Equilibrium political budget cycles. American Economic Review 80 (1), S. 21– 36.
3. Kenneth Rogoff & Anne Sibert. 1988. Elections and macroeconomic policy cycles. Review of Economic Studies 55 (1) S.1– 16.
4. Adi Brender & Allan Drazen. 2005. Political budget cycles in new versus established democracies. Journal of Monetary Economics 52( 7): 1271– 1295.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconTuft I
Edward R. Tufte
Political control of the economy Princeton 1978

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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