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Soziologie: Die Soziologie ist die empirische Untersuchung der Gesellschaft und konzentriert sich auf Verhalten, Institutionen und Muster. Die Gesellschaftstheorie hingegen liefert einen konzeptionellen Rahmen für das Verständnis und die Analyse sozialer Phänomene und bietet theoretische Perspektiven und Erklärungen. Siehe auch Gesellschaft, Gesellschaftstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Vilfredo Pareto über Soziologie – Lexikon der Argumente

Brocker I 97
Soziologie/Pareto: Die seit Auguste Comte im romanischen Sprachraum zu Beginn des 20. Jahrhunderts tonangebende französische Soziologie
Brocker I 98
(Gabriel Tarde, Émile Durkheim, Ernest Renan) war für Pareto zu literarisch und essayistisch, vor allem aber zu moralisierend, um seinen an den Naturwissenschaften geschulten Erwartungen gerecht werden zu können. (ParetoVsDurkheim, ParetoVsRenan, ParetoVsTarde).
>E. Durkheim
.
Sein Forschungsprogramm beinhaltete das Studium der menschlichen Handlungen und der mit ihnen korrespondierenden Gefühlslagen, um die gesellschaftlichen Formen zu erkennen. (1)
Brocker I 99
Aus seinen wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten, die von den Kategorien der theoretischen Mechanik und des Physikalismus beeinflusst waren, übernahm Pareto die Begriffe “System” und “Gleichgewicht” und übertrug sie auf die Soziologie als “soziales System” und Soziales Gleichgewicht“.
Paretos zentrales soziologisches Erkenntnisobjekt ist die Gesellschaft. Der Systembegriff betont dabei die Interdependenzen zwischen den Elementen, während das Gleichgewichtskonzept auf die Bewegungen und Kräfte des jeweiligen Gesellschaftssystems verweist (vgl. Bach 2004, 63 ff.)(2)
Brocker I 100
Pareto verglich die Handlungen der gesellschaftlichen Akteure mit den Molekülen in der Mechanik der festen und flüssigen Körper. Gleichzeitig ging er aber davon aus, dass die gesellschaftlich relevanten Handlungen überwiegend nicht rational seien. Siehe Handlungen/Pareto.
Die Grenzen seines Forschungsfelds zog Pareto dort, wo die Beurteilung der Handlungszwecke von Wertprämissen abhängig ist, über die nach der logisch-experimentellen Methode keine wissenschaftlich soliden Aussagen möglich sind.

1. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale, Florenz 1916. Vilfredo Pareto, Trattato di sociologia generale. Edizione critica a cura di Giovanni Busino, 4 Bände, Turin 1988. Dt.: Vilfredo Paretos System der allgemeinen Soziologie, herausgegeben und übersetzt von Gottfried Eisermann, Stuttgart 1962, § 145.
2. Maurizio Bach, Jenseits des rationalen Handelns. Zur Soziologie Vilfredo Paretos, Wiesbaden 2004.

Maurizio Bach, Vilfredo Pareto, Allgemeine Soziologie (1916) in: Manfred Brocker (Hg). Geschichte des Politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Pareto, Vilfredo

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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