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Souveränität: Souveränität bezieht sich auf die Autorität und Kontrolle eines Staates über sein eigenes Territorium, seine Regierung und seine Entscheidungsfindung ohne Einmischung von außen. Sie ist ein Schlüsselbegriff für das Verständnis der Autonomie und Unabhängigkeit einer Nation. Siehe auch Staat, Nationen, Autonomie, Interventionen, Interventionismus, Völkerrecht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michael Walzer über Souveränität – Lexikon der Argumente

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Souveränität/internationale Politik/Walzer/Brown: Für Walzer leiten sich die Rechte der politischen Gemeinschaften aus den Rechten ihrer Mitglieder ab, und "die moralische Stellung eines bestimmten Staates hängt von der Realität des gemeinsamen Lebens ab, das er schützt, und davon, inwieweit die Opfer, die dieser Schutz erfordert, bereitwillig akzeptiert und für wertvoll erachtet werden" (1992(1): 54).
Vgl. >Souveränität/Internationale Politische Theorie
.
Brown: Was diese Position von der des Menschenrechtsregimes unterscheidet, ist, dass es den Mitgliedern einer politischen Gemeinschaft obliegt, zu bestimmen, welche Art von "gemeinsamem Leben" sie leben wollen, und dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass ihre Wahl auf den Rechten des Einzelnen beruht; das universelle Element dieser Position betrifft also nicht das, was die Gemeinschaft wählt, sondern vielmehr ihr Recht, die Regelungen, unter denen sie regiert wird, selbst zu wählen.
>Lebenswelt.
Gemeinschaft: nach Walzer (1992(1): 90) sollte gemeinschaftliche
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Autonomie respektiert werden, und Außenstehende dürfen nur dann eingreifen, wenn klar ist, dass das gemeinsame Leben einer Gemeinschaft nicht existiert oder z.B. in Sklaverei, Massaker oder Völkermord zusammengebrochen ist.
Diese Position, die Walzer zunächst im Rahmen einer Diskussion über die Ethik der Kriegsführung vertrat, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten in einer Reihe von Büchern verteidigt und steht im Einklang mit der allgemeinen Darstellung der Gerechtigkeit, die er in seinem Hauptwerk der "innenpolitischen" politischen Theorie, "Spheres of Justice" (1983(2); siehe auch Walzer, 1987(3); 1994(4)), vorgelegt hat.
VsWalzer: ein offensichtlicher Einwand gegen Walzers Position - und zwar, dass das Bild, das diese zu Nardins und Frosts (>Souveränität/Internationale politische Theorie) Schriftsteller vom Staat malen, nicht aus dem Leben gezeichnet zu sein scheint. Selbst wenn man akzeptiert, dass Gemeinschaften das Recht haben sollten, ihre Regierungsform zu wählen, und damit die vermeintlichen Rechte des Einzelnen außer Kraft setzen sollte - und viele würden dies verneinen und argumentieren, dass >Diversität keinen inneren Wert hat -, ist keineswegs klar, dass die "Passung" zwischen bestehenden Staaten und politischen Gemeinschaften es erlaubt, dieses kommunale Recht im westfälischen System zu aktivieren.
>Internationale Politische Theorie/Brown, >Völkerrecht/Internationale Politische Theorie.

1. Walzer, M. (1992) Just and Unjust Wars (1977), 2nd Bd. New York: Basic.
2. Walzer, M. (1983) Spheres of Justice. London: Martin Robertson.
3. Walzer, M. (1987) Interpretation and Social Criticism. Cambridge, MA: Harvard University Press.
4. Waver, M. (1994) Thick and Thin: Moral mgument at Home and Abroad. Notre Dame, In: University of Notre Dame Press.

Brown, Chris 2004. „Political Theory and International Relations“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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