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Pluralismus: Pluralismus ist die Ansicht, dass sich die Gesellschaft aus einer Vielzahl konkurrierender Gruppen und Interessen zusammensetzt und dass keine einzelne Gruppe oder Ideologie einen dominierenden Einfluss haben sollte. Pluralisten glauben, dass Vielfalt eine Stärke ist und zu besseren Entscheidungen und sozialen Ergebnissen führt. Siehe auch Gesellschaft, Gemeinschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Isaiah Berlin über Pluralismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 241
Pluralismus/Berlin/D'Agostino: Man könnte glauben, (...) wie Isaiah Berlin einflussreich behauptete, dass die Vielfalt der Bewertungen eine empirische Reflexion einer tiefen und objektiven Tatsache über die Werte an sich ist und nicht über die Grenzen, wie tief die menschliche Vernunft über sie auch sein mag. Vgl. >Pluralismus/D'Agostino
, >Diversität/D'Agostino.
Man könnte, wie John Gray es ausdrückte, davon ausgehen, dass es viele solcher Werte gibt, (dass) sie oft miteinander in Konflikt geraten und in einem einzelnen Menschen oder einer einzelnen Gesellschaft unvereinbar sind, und dass es in vielen solcher Konflikte keinen übergreifenden Standard gibt, nach dem die konkurrierenden Ansprüche solcher letztendlichen Werte rational schiedsfähig sind. (1993(1): 65)
D'Agostino: Hier wird der Monismus nicht aus 'praktischen' Gründen abgelehnt, wie in Rawls' schwacher Version des Pluralismus, sondern gerade auf der Grundlage von 'umstrittenen philosophischen Thesen' (...).
BerlinVsMonismus: Insbesondere wird der Monismus aus ontologischen und aus ethischen Gründen abgelehnt - Werte sind plural - die Beseitigung der scheinbaren Vielfalt kann Werte schmälern, die geehrt werden (und nicht nur, wie in Rawls' "schwachem Pluralismus", weil die Beseitigung der Vielfalt selbst unzulässige Verhaltensformen erfordern würde).
Diversität/Berlin: Wie Berlin sagte, ist es besser, sich (der) intellektuell unbequemen Tatsache der "objektiven" Vielfalt zu stellen, als sie zu ignorieren oder sie automatisch auf einen Mangel unsererseits zurückzuführen, der durch einen Zuwachs an Fähigkeiten oder Wissen beseitigt werden könnte; oder, was noch schlimmer ist, einen der konkurrierenden Werte ganz zu unterdrücken, indem wir so tun, als sei er mit seinem Rivalen identisch - und so beide verzerren. (1969(2): l)
D'Agostino: Ein solch starker Pluralismus ist nicht mehr nur "praktisch", obwohl Rawls' eigene Analyse auf einige der Argumente anspielt, die eine solche Haltung unterstützen. >Pluralismus/Rawls, >Pluralismus/Politische Theorien, >Pluralismus/'D'Agostino.

1. Gray, John (1993) Post-Liberalism. New York: Routledge.
2. Berlin, Isaiah (1969) Four Essays on Liberty. London: Oxford University Press.

D’Agostino, Fred 2004. „Pluralism and Liberalism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Berl I
Isaiah Berlin
Four Essays on Liberty Oxford 1990

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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